Polizei warnt

Betrug durch falsche Microsoft-Techniker

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Gauner geben sich derzeit telefonisch als Microsoft-Support-Mitarbeiter aus. So wollen sie ihre Opfer zur Installation von schädlichen Programmen bewegen.
Anrufe von falschen Microsoft-Mitarbeitern können jede Menge Ärger verursachen.
Anrufe von falschen Microsoft-Mitarbeitern können jede Menge Ärger verursachen.
Foto: Picture-Factory - Fotolia.com

Die Masche ist nicht neu: Betrüger rufen bei Computer-Nutzern an und geben sich als Microsoft-Mitarbeiter aus. Unter einem Vorwand bewegen sie ihre Opfer dazu, Programme herunterzuladen und zu installieren, die dann den Tätern vollen Zugriff auf die Rechner erlauben.

Die perfide Betrugsmethode war zunächst aus den USA bekannt. Anfang des Jahres traten auch hierzulande die Gauner in Aktion. Nun warnt das Polizeipräsidium Südhessen erneut vor der Masche. Den Kriminalbeamten des Fachkommissariats ZK50 liegen über 30 Strafanzeigen von betrogenen Nutzern vor.

Die Vorgehensweise ist raffiniert: Der Betrüger ruft an und behauptet am Telefon meist in englischer Sprache er sei für Microsoft-Support tätig und habe eine Infektion oder ein Systemproblem auf dem PC des Angerufenen festgestellt. Im Anschluss wird um Download eines Programms gebeten, welches dem Täter vollen Zugriff auf das angegriffene System erlaubt. Wurde dies durchgeführt, verursacht der Angreifer unterschiedliche Fehlermeldungen auf dem Anwenderbildschirm des Opfers. Dadurch verunsichert wird dem Opfer mitgeteilt, dass die Lizenz seines Betriebssystems abgelaufen sei. In Folge werden Upgrade-Pakete angeboten, die über einen Finanzdienstleister abgerechnet werden sollen. Nach Aufruf der entsprechenden Website, wird das Opfer aufgefordert, seinen Namen und seine Zahlungsdaten zwecks Kontoeröffnung und Überweisung einzugeben. Schöpft der Betroffene Verdacht und lehnt dies ab, verändert der Täter den Login-Screen und andere Startparameter, so dass der Nutzer denkt, er könne seinen Rechner nicht mehr nutzen.

Die Polizei rät, entsprechende Telefonanrufe sofort zu beenden, Microsoft rufe nie unaufgefordert persönlich an. Wurde das Programm bereits installiert, sollte das Gerät sofort vom Netz getrennt und möglichst durch einen Experten untersucht werden. Wenn bereits Geld abgebucht wurde, sollte die Karte gesperrt und Anzeige erstattet werden. (awe)

Zur Startseite