Der CP-Querschläger

"Mit Nichts wird´s auch nichts"

Der CP Querschläger ist seit 26 Jahren ein fester Bestandteil von ChannelPartner. Regelmäßig berichtet unser Autor über das, was einem kleinen Reseller in der großen ITK-Landschaft widerfährt. Manchmal überspitzt, aber immer auf den Punkt gebracht. Der Querschläger lebt und arbeitet als Fachhändler in Rheinland-Pfalz.
Wie ist das Weihnachtsgeschäft beim CP-Querschläger verlaufen? Was erhofft er sich von 2014? In wie weit versteht er Microsofts Produkt-Politik?
Viele Kunden bestellen gleich bei Amazon, der Fachhandel geht dann oft leer aus.
Viele Kunden bestellen gleich bei Amazon, der Fachhandel geht dann oft leer aus.
Foto: Amazon

Das Weihnachtsgeschäft lief eigentlich wie erwartet: schlecht für den IT- und Fotofachhandel, gut für Online-Versender und Kistenschieber. Ende 2013 scheint die Consumer Electronic mit Flachbildschirmen um die 50-Zoll-Bilddiagonale das größere Stück vom Kuchen abbekommen zu haben.

Energiesparende Haushaltsgeräte, LED-Beleuchtung, Urlaub und einige Dinge mehr, die wichtiger sind als ein PC mit Kachelsystem, lagen dieses Jahr vorne. Die Marge bei Tablet-PCs war so lächerlich gering, dass deren Umsatz weniger mit Business als mit Energieverschwendung zu tun hatte.

Smartphones und die etwas größeren "Phablets" um die Sechs-Zoll-Bilddiagonale hätte man gut verkaufen können. Hätte - weil es an Distributionsangeboten zu marktfähigen Preisen fehlte. Wer zum Beispiel das "Samsung Galaxs Note 3" haben wollte, fand bei Base das günstigste Angebot - ohne Provider-Bindung.

Erst auf Rang vier meiner subjektiven Smartphone-Charts erscheint Amazon. Die "offiziellen" Samsung-Großhändler lagen mit ihren Preisvorstellungen für vertragsfreie Geräte "jenseits von Gut und Böse". Schade eigentlich. Denn nachdem die Koreaner den Tonerfälschern und Reimporteuren das Leben etwas schwerer gemacht haben, hoffte ich insgeheim auf eine Stärkung des Fachhandels - vergebens.

So waren auch die EK bei Drucker, Hi-Fi und Foto eher ein schlechter Witz. Die IT hatte aber auch in diesem Jahr nichts Besonderes zu bieten. Überraschend gut verkauft haben sich Windows-7-Notebooks, die dank Microsoft zwar teurer als Windows-8-Notebooks waren, dafür aber beliebter. Ebenso rasch gingen SSDs und Grafikkarten als Ersatz und Beschleuniger für ältere PCs über den Ladentisch sowie der eine oder andere LED-Monitor.

Ohne qualitativ hochwertige Dienstleistung, Produktkenntnissen auf Herstellerniveau und viel Geduld wäre das Jahresendgeschäft noch weitaus schlechter ausgefallen. Jubeln kann der Fachhandel deshalb schon lange nicht mehr, nur ums Überleben kämpfen!

Mein Fazit: Die Luft wird immer dünner für den stationären Handel! 2014 könnte ein Jahr des Ladensterbens und der Leerstände werden. Es sei denn, es passiert endlich etwas bei Herstellern und Distributoren!

Bis demnächst, Euer Querschläger!

(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)

Zur Startseite