Hausmesse LIVE 2016 in Leipzig

Bluechip trotzt PC-Flaute

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Das Marktumfeld ist schwierig, doch der PC-Fertiger und Distributor Bluechip konnte seinen Umsatz steigern. Dabei hilft die Konzentration auf das Fachhandelssegment.

Als "außerordentlich zufrieden" beschreibt Hubert Wolf, Vorsitzender des Vorstands der Bluechip Computer AG, am Rande der Bluechip-Hausmesse "LIVE 2016" seine Gemütslage zum Geschäftsverlauf im vergangenen Jahr. Das Unternehmen aus dem Thüringer Meuselwitz konnte den Umsatz von 150 auf 160 Millionen Euro steigern. "Der Gewinn ist dazu proportional mitgewachsen", betont Wolf. Derzeit arbeiten rund 320 Mitarbeiter bei Bluechip.

Die Bluechip-Vorstände Sven Buchheim und Hubert Wolf sind zufrieden mit der Umsatz- und Gewinnentwicklung ihres Unternehmens.
Die Bluechip-Vorstände Sven Buchheim und Hubert Wolf sind zufrieden mit der Umsatz- und Gewinnentwicklung ihres Unternehmens.

Der Umsatz teilt sich etwa jeweils zur Hälfte auf das Distributionsgeschäft und die Gerätefertigung auf. Bei Bluechip laufen vor allem PCs, Workstations und Server vom Band. In Anbetracht der allgemeinen Marktentwicklung gerade im PC-Markt ist das Wachstum nicht selbstverständlich. Bluechip kommt jedoch das auf den Fachhandel ausgelegte Portfolio entgegen. "Wir haben unser Distributionssortiment auf die Händler ausgelegt, die auch unsere Eigenmarke kaufen", erläutert Wolfs Vorstandskollege Sven Buchheim. Es gelte, in einem sinkenden Markt die richtigen Nischen zu besetzen. "Unsere Eigenmarke lebt von Flexibilität, Sicherheit und Individualität", meint Buchheim. Das spiegle sich auch in den georderten Stückzahlen wieder, die in Regel zwischen 50 und 500 Geräten liege.

Cloud im Beta-Test

Trotz der Stabilität im PC-Geschäft, loten die Bluechip-Verantwortlichen neue Möglichkeiten in neuen Geschäftsfeldern aus. So hat man vermehrt Smart-Home-Produkte ins Portfolio aufgenommen. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen zudem unter eigenem Label über 10.000 Tablet-PCs verkauft, die nicht im heimischen Meuselwitz, sondern in Asien gefertigt wurden. "In diesem B-Brand-Segment schafft das nicht jeder", berichtet Bluechip-Chef Wolf stolz.

Zudem hat Bluechip die Hausmesse dazu genutzt, ein Cloud-Angebot vorzustellen. Nach der Hausmesse soll mit interessierten Händlern zunächst ein Beta-Test stattfinden. Der endgültige Start ist dann für den Spätsommer geplant. Die "Bluechip Cloud Services" sollen zunächst die drei Säulen Hosted Exchange, IaaS und Storage umfassen. Dabei setzt man bei dem Distributor auf einen "professionellen Rechenzentrumsanbieter" als Partner. Von den etwa 1.200 regelmäßig kaufenden Resellern komme etwas ein Drittel in Frage, die Cloud-Dienste zu vertrieben, schätzt Sven Buchheim ein. Das Interesse und die Resonanz auf der Messe für die Testphase seien gut gewesen. "Probieren werden es sicher einige", glaubt er.

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