Stimme aus dem Handel

2008 - das Jahr der Überwachung



Karl-Erich Weber, Jahrgang 1959, ist Kaufmann, Autor, freier Journalist und Redakteur. Hauptberuflich seit 1991 mit ITK und Unterhaltungselektronik befasst, schreibt er seit 1998 für unsere Redaktion. Seine ITK-Lieblingsthemen sind die News, Analysen und Projektionen aus Wirtschaft, Markt und Fachhandel sowie die Hersteller mit ihren Produkten. Zudem bloggt, kritisiert und kommentiert er leidenschaftlich Medien und Politik. 

Hört das denn überhaupt nicht mehr auf? Nach Bundestrojaner, Schäuble-Eklat und Terrortheater landauf, landab scheint der Bürger nach Meinung der Bundesstasi reif für neue Eingriffe in die Privatsphäre. Wie in der ARD berichtet, wollen Verfassungsschützer beispielsweise in Internetcaf?©s Ausweispflicht einführen. Wenn da nicht die Chinesen bei uns die Menschenrechte einfordern!

Totale Bespitzelung durch Ermittlung der Standortposition des Handys in Echtzeit ist auch so eine blitzgescheite Idee der sogenannten Staatsschützer. Fehlt nur noch, dass es dann eine Handypflicht gibt und das Ausschalten dieser Mobilverräter verboten wird.

Dass für die Überwachung des Datenverkehrs ein richterlicher Beschluss notwendig ist, zumindest momentan noch, stört die Herren und Damen in Dunkel ebenso wie die derzeitigen Einschränkungen beim Lauschangriff. Wie soll man da anständig bespitzeln können, wenn einem so Kinderkram wie Grundgesetz und Menschenwürde ständig im Wege steht.

Die bayerische Staatsregierung verweigerte vor Kurzem auf einen Antrag der Grünen einen Bericht zur Häufigkeit und Methodik des staatlichen Belauschens in Bayern seit 2003. Einfach so, weil sie keine Lust hat, oder was? Die CSU, ohnehin Dauergast beim Nachhilfeunterricht des Bundes-verfassungsgerichts, konnte sich bis zum Redaktionsschluss nur dahingehend äußern, dass die Politik die technische Entwicklung nicht ignorieren dürfe. Die heißt wohl, wenn man alle Bürgerinnen und Bürger dieses Landes überwachen kann, warum sollte man es dann nicht tun?

Der Bundestrojaner war jedenfalls nur der Anfang. Und dass die "Men in Black" von heute die Verfassung tatsächlich schützen wollen - na ja, wer‚Äòs glaubt! Das jedenfalls sollte unter Beobachtung bleiben!

Mein Fazit: Wir als IT-ler sollten bei unserer Technik die Entwicklung und die Möglichkeiten der Politik nicht außer Acht lassen - gerade wegen der vielen Schäubles und Kochs hierzulande und anderswo!

Bis demnächst, Euer Querschläger!

Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.

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