Cyberport-Chef Olaf Siegel

"2013 ist für die Branche ein schwieriges Jahr"



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".

„Burda steht heute noch fester zu uns“

Neben Olaf Siegel besteht die Cyberport-Geschäftsführung (v.l.) aus Danilo Frasiak, Thomas Koelzer und Rainer Kiefer
Neben Olaf Siegel besteht die Cyberport-Geschäftsführung (v.l.) aus Danilo Frasiak, Thomas Koelzer und Rainer Kiefer

Vor dem Hintergrund einer schwierigen Umsatzentwicklung stellt die Eröffnung neuer, teurer Ladengeschäfte dennoch eine besondere Herausforderung dar – und das erst recht bei einem investorengestützten Handelsunternehmen wie Cyberport. Seit dem Jahr 2000 gehört der Elektronikversender zu dem Medienkonzern Burda, kann sich aber über mangelnde Rückendeckung nicht beklagen, wie Cyberport-Geschäftsführer Siegel betont: „Die Bereitschaft bei Burda, uns auf verschiedenste Art zu unterstützen hat sich in den letzten 18 Monaten sogar noch verstärkt, was auch an den vielen neuen Stores zu sehen ist. Dabei handelt es sich ja immer um substanzielle Investitionen und so etwas macht man nur, wenn man als Eigentümer einen langfristigen Plan hat und eine Beteiligung als strategischen Invest betrachtet. Zudem handelt es sich bei Burda um ein sehr bonitätsstarkes Unternehmen.“

Bisher ist Cyberport ohnehin sehr pfleglich mit den Nerven des Investors umgegangen: In den öffentlich einsehbaren Geschäftsberichten ist es dem Online-Händler bislang stets gelungen, einen Überschuss auszuweisen. Ob das auch dieses Jahr wieder der Fall sein wird, lässt sich laut Siegel noch nicht abschließend beantworten. „Auf jeden Fall achten wir auch in einer Phase wie jetzt, wo wir viel investieren, darauf dass wir genug Liquidität besitzen. Und als Mittelständler, der immer sehr ordentlich unterwegs ist, können wir auch das eine oder andere Jahr mit geringerem Profit leben.“

Personelle Umbesetzungen

Nicht nur mit dem schwierigen Branchentrend musste sich Cyberport in den vergangenen Monaten auseinandersetzen, sondern auch eine Reihe von personellen Umbesetzungen vornehmen. Diese betrafen zum einen die Geschäftsführung des Online-Händlers: Cyberport-Sprecher Fritz Oidtmann, der auch innerhalb des Burda-Konzerns die Leitung der Consumer Tech Group innehatte, sowie der CFO Arnd Mückenberg verließen das Unternehmen, um sich anderen Herausforderungen zuzuwenden. Aus Reihen des Burda-Konzerns rückten dafür Thomas Koelzer sowie als Finanzchef Rainer Kiefer in die Geschäftsführung auf. Aber auch die beiden weiterhin amtierenden Cyberport-Geschäftsführer Olaf Siegel und Danilo Frasiak veränderten ihre Zuständigkeiten: „Danilo Frasiak ist seit einigen Monaten für die Bereiche Logistik und Callcenter zuständig, während ich von ihm die Verantwortung für den Webshop, Vertrieb und Marketing übernommen habe“, erklärt Siegel. Vor allem im Hinblick auf die Multichannel-Aufstellung des Elektronikversenders mache der Ressortwechsel Sinn.

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