47.000 Bosch-Beschäftigte arbeiten wegen Wirtschaftsflaute kurz

15.04.2009
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Krise in der Automobilindustrie und die allgemeine Wirtschaftsflaute machen dem Zulieferer Bosch schwer zu schaffen. Angesichts des Konjunktureinbruchs stehe die Bosch-Gruppe vor äußerst schwierigen Herausforderungen, sagte Vorstandsvorsitzender Franz Fehrenbach der Mitarbeiterzeitschrift "Bosch-Zünder".

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Krise in der Automobilindustrie und die allgemeine Wirtschaftsflaute machen dem Zulieferer Bosch schwer zu schaffen. Angesichts des Konjunktureinbruchs stehe die Bosch-Gruppe vor äußerst schwierigen Herausforderungen, sagte Vorstandsvorsitzender Franz Fehrenbach der Mitarbeiterzeitschrift "Bosch-Zünder".

Aktuell arbeiten nach Aussage des Managers rund 47.000 der Robert Bosch GmbH kurz oder verkürzt im Rahmen des Tarifvertrages zur Beschäftigungssicherung. Das entspricht etwa einem Sechstel der weltweit Beschäftigten. Auch in der Unternehmenszentrale wurde die Arbeitszeit reduziert.

In der aktuellen Phase sei konsequentes Handeln notwendig, um das Unternehmen sicher durch den Abschwung zu führen, sagte Fehrenbach. "Wir sind bestrebt, im Zusammenspiel mit den Arbeitnehmervertretern Entscheidungen mit Augenmaß zu treffen, um die Beschäftigung so weit wie möglich zu sichern".

Trotz der angespannten Situation äußerte sich Fehrenbach vorsichtig optimistisch. Er sehe erste Anzeichen für eine konjunkturelle Stabilisierung im Laufe des Jahres. "Wenn wir sehen sollten, dass es im zweiten Halbjahr keine Bodenbildung gibt, müssen wir den Einsatz der Kurzarbeit überdenken." Kurzarbeit sei zwar ein sinnvolles aber auch teures Werkzeug, um Mitarbeiter länger an Bord zu halten, so der Manager.

Ein Bosch-Sprecher sagte am Mittwoch auf Anfrage von Dow Jones Newswires: "Wir versuchen mit allem Mitarbeitern durch die Krise zu kommen". In Deutschland sei man zuversichtlich, dieses Ziel zu erreichen, so der Sprecher der Stuttgarter mit Blick auf die Möglichkeiten zum flexiblen Einsatz der Arbeitskräfte. Im Ausland sei dies dagegen etwas schwieriger.

Im Ausland wurden laut "Bosch-Zünder" bereits betriebsbedingte Kündigungen in insgesamt "niedriger vierstelliger Zahl" nötig. Betroffen waren Australien, Brasilien, Großbritannien, Spanien, Tschechien, Ungarn, die Türkei und die USA.

Wenn sich die Konjunktur weiter so schwach entwickele wie im ersten Quartal, werden nach Aussage des Sprechers weitere einschneidende Maßnahmen beim Personal wahrscheinlicher. Ob es auf Sicht zu einer konjunkturellen Erholung komme, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar - auch wenn erste Zeichen einer Bodenbildung vorhanden seien.

Per Ende 2008 beschäftigte die Bosch-Gruppe nach eigenen Angaben weltweit 282.000 (Vorjahr: 271.000) Mitarbeiter, davon 114.000 in Deutschland. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre mehr als 300 Tochter- und Regionalgesellschaften in über 60 Ländern. Inklusive Vertriebspartnern ist Bosch in rund 150 Ländern vertreten.

Webseite: http://www.bosch.com/ -Von Nico Schmidt, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 297 25 111, nico.schmidt@dowjones.com DJG/ncs/rio Besuchen Sie unsere neue Webseite http://www.dowjones.de

Copyright (c) 2009 Dow Jones & Company, Inc.

Zur Startseite