Preise senken, Strom sparen

8 Trends bei Servern und Data Center

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Forrester erwartet für die nächste Zeit Bewegung im Server- und Rechenzentrums-Markt - darunter neue x6 CPU-Angebote und Druck, den Energieverbrauch zu senken.
Forrester-Analyst Richard Fichera beobachtet derzeit einen "Trommelwirbel" an Neuerungen.
Forrester-Analyst Richard Fichera beobachtet derzeit einen "Trommelwirbel" an Neuerungen.
Foto: Forrester Research

Forrester erwartet für die nächste Zeit Bewegung im Server- und Rechenzentrums-Markt - darunter neue x6 CPU-Angebote und Druck, den Energieverbrauch zu senken.
von Werner Kurzlechner
Es tut sich etwas bei den Servern und Rechenzentren, eine ganze Menge sogar. Das sorgt für Dynamik und manchmal vielleicht anstrengende Komplexität. Vor allem aber bietet es den Firmen im Bereich Infrastructure & Operations (I&O) jede Menge Möglichkeiten für Optimierung. Das geht aus einer Studie von Forrester Research hervor.

Von einem anhaltenden „Trommelwirbel“ an neuen Servern und neuen x6 CPU-Angeboten schreibt darin Analyst Richard Fichera. Forrester erwarte außerdem eine frühe Phase der Kommerzialisierung von ARM CPUs, was zusätzliche Optionen für Eenergie-effiziente Prozessoren schaffe.

Der Druck in Richtung sparsamen Energieverbrauch halte auch bei Rechenzentren an. Der Analyst geht hier von einer steigenden Nutzung von Data Center Infrastructure Management (DCIM) aus; bei modularen Rechenzentren sei mit Preissenkungen zu rechnen. Auch das bringe auf der Angebotsseite neue Optionen mit sich. Insgesamt prognostiziert Forrester acht Trends.

1. Nächster größerer x86-Server-Zyklus:

Gegen Ende des Jahres rechnet Fichera mit dem einflussreichsten Ereignis: der nächsten Generation an CPUs und Servern, die auf der Ivy Bridge-Architektur von Intel basieren. Es werde zunächst eine Überlappung mit den derzeitigen E5 CPUs geben. Die neuen E7 CPUs hingegen machten voraussichtlich einen Sprung hin zu einer neuen Architektur und einem 22 nm-Prozess. Forrester prognostiziert, dass dabei ein Teil der Ressourcen für eingebaute Beschleuniger wie Kryptographie und Virtual Machine Acceleration sowie in zusätzliche Sicherheitsfeatures, die bereits von anderen Ivy-Bridge-Chips bekannt sind, verwendet werden. Ein Schub sei hierbei auch hinsichtlich des Stromverbrauchs zu erwarten.

Nennenswerte Umsätze wird Intel laut Forrester in diesem Jahr auch durch die angekündigten Centerton Atom-S CPUs verbuchen können, die sich als Server mit niedrigem Energieverbrauch für Rechenzentren mit Übergröße eignen. Fichera sieht die Wettbewerbsposition Intels gegenüber ARM gestärkt. In den Segmenten 1S bis 4S werden die Systemanbieter laut Studie zunächst eher gleitend die Neuerungen übernehmen. Bei größeren Systemen sei mit aggressiverer Innovation zu rechnen.

Wegen der Performance-Verbesserung und der optimierten Energie-Effizienz rät Forrester den Anwendern zu einer Evaluierung, ob ein Vorziehen von Server-Upgrades sinnvoll sein könnte. „Forrester empfiehlt I&O-Gruppen dringend, diese Analyse ihrer Workloads so früh wie praktikabel durchzuführen“, heißt es in der Studie.

2. Entschleunigung bei den ARM-Servern:

Bei ARM-Servern geht es hingegen langsamer voran, als von Forrester ursprünglich erwartet. Große Anbieter wie HP und Dell hätten sich zunächst darauf konzentriert, Intels neue Centerton Atom SOC-Produkte aufzunehmen. Der ARM-Gegenpol Cortex A53/A57 werde vermutlich erst Ende des Jahres erhältlich sein, die ersten Systeme sogar erst im kommenden Jahr. Für einen Schub sorgten immerhin die Aktivitäten vom AMD, das eine ARM-Architektur-Lizenz angeschafft und SeaMicro übernommen hat.

Fichera sieht für die 64 bit-Architektur auf ARM-Basis nur dann Potenzial, wenn sie pünktlich auf den Markt kommt und die Intel-Performance um das Doppelte oder Dreifache übertrifft. Andernfalls bleibe ARM auf die starken Nischen der Embedded IT und Mobile IT festgelegt. Die Anwender haben laut Forrester noch gut Zeit bis zur Jahresmitte, ehe sie sich mit den ARM-Neuerungen näher beschäftigten sollten.

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