Customer Experience Testing

9 Tipps zur Optimierung Ihres Online-Shops



Frank Piotraschke gilt als erfahrener Branchenexperte der digitalen Medienwelt und leitet seit November 2015 als Head of Sales DACH die Geschäfte von Optimizely in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die letzten fünf Jahre verantwortete er die Geschäfte bei dem Webanalysespezialisten AT Internet für die Regionen DACH, Osteuropa & Russland. Davor war der studierte Diplomkaufmann als Head of Business Development bei AT Internet tätig. Begonnen hat er seine Karriere als Head of Solutions und Leiter der Niederlassung Hamburg bei der Multimediaagentur Powerflasher GmbH.

Priorisieren Sie A/B-Tests mit Bedacht

Es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die Sie durch A/B-Testing evaluieren können, wenn Sie die Conversion Rate beeinflussen und aus Ihren digitalen Benutzererfahrungen Mehrwert generieren möchten. Setzen Sie ein solches Testing ein, hängt dessen Gestaltung stark vom Besuchervolumen (Traffic) auf Ihrer Website ab.

Auch die Nähe zum Checkout ist maßgeblich dafür, welche Tests durchgeführt werden können. E-Commerce-Teams sollten sich für eine gesunde Mischung der zu testenden Seiten entscheiden, darunter Homepage- und Kategorieseiten, Produktseiten und der Checkout-Funnel.

Bei niedrigem Traffic-Volumen auf Ihren Produkt- und Checkout-Seiten kann es eine Weile dauern, bis Sie Ergebnisse mit statistischer Aussagekraft erzielen. Konzentrieren Sie sich auf den oberen Funnel-Bereich, dort, wo Sie viel Traffic haben, um herauszufinden, wie sich Änderungen im Konversionspfad auf das Kundenverhalten weiter unten im Funnel auswirken. Auch Tests in unmittelbarer Umgebung Ihres primären Konversionsereignisses (conversion event) sind aussagekräftig, da die Ziele dieser Tests sich mit hoher Wahrscheinlichkeit direkt auf Ihre wichtigsten Erfolgsmetriken auswirken.

Umbau statt komplettes Redesign

Eine umfassende Neugestaltung einer Website schafft hohe Erwartungen bezüglich Benutzererfahrung und Conversion und bindet gleichzeitig gewaltige Ressourcen. Es kann Sinn machen, während der gesamten Umgestaltung iteratives Testing durchzuführen, um aussagekräftige Werte für einen Vergleich mit der ursprünglichen Website zu gewinnen. Prüfen Sie, welche Änderungen sich positiv oder negativ auswirken, ohne aus den Augen zu verlieren, wie die einzelnen Elemente zusammenspielen. Ein von Grund auf neues Design verrät Ihnen nicht, welche der zahlreichen Maßnahmen für ein geändertes Nutzerverhalten verantwortlich ist.

Um nicht jede Elementvariante mühsam einzeln testen zu müssen, sollten Sie überlegen, verwandte Elemente zu einem Multivariaten Test zusammenzufassen. Beachten Sie in diesem Fall jedoch, dass die zu gruppierenden Elemente alle dasselbe Seitenziel aufweisen müssen, zum Beispiel die Erhöhung der CTA-Klickzahl. Bei einem Multivariaten Test werden sämtliche Variantenkombinationen geprüft, um detaillierte Erkenntnisse darüber zu gewinnen, ob und wie sich bestimmte Elemente ergänzen.

Der beste Zeitpunkt für eine Registrierung

Wie eingangs erläutert stellt eine E-Mail-Adresse den Schlüssel zum Ausbau der Kundenbeziehung dar. Über diese Information lassen sich etwa Benutzer per Remarketing ansprechen, die ihre im Warenkorb abgelegten Waren nicht gekauft haben, oder Sonderangebote versenden, mit denen Kunden zu weiteren Website-Besuchen animiert werden.

Auch unter E-Commerce-Optimierungsspezialisten ist nicht geklärt, welches der beste Zeitpunkt ist, um eine E-Mail-Adresse anzufordern. Ist es besser, vor dem Checkout ein Anmeldeformular einzublenden oder bereits beim Hinzufügen eines Produkts zum Warenkorb? Mobile Websites stellen dabei eine eigene Herausforderung dar. Dies liegt unter anderem an der reduzierten Bildschirmgröße sowie an der Tendenz der Benutzer, sich auf mobilen Endgeräten zu informieren, ohne Käufe zu tätigen.

Im E-Commerce geht der Trend zur Abfrage der E-Mail-Adresse in mehreren Funnel-Phasen, darunter auch kurz vor dem Checkout. In diesen Fällen dient die Angabe der E-Mail-Daten zur Erstellung eines Kundenkontos, ohne dessen Einrichtung Käufe unmöglich sind.

Auf mobilen Websites sollten Sie darauf achten, die Benutzererfahrung nicht mit zu vielen Schritten oder modalen Fenstern zu überfrachten. Leiten Sie Ihre Besucher stattdessen auf eine Seite weiter, deren ausschließlicher Zweck in der Anmeldung liegt.

Weniger Eingabefelder für mobile Websites

Bei mobilen Websites stellt sich die Frage, ob es der Conversion eher dient, möglichst wenige Felder pro Seite anzuzeigen oder den Nutzern vorab einen Überblick über den Bestellprozess zu bieten, um sie bei der Stange zu halten.

Eingabefelder funktionieren auch auf mobilen Websites wunderbar, wenn man sie in kürzere Abschnitte unterteilt. Dann können die User das Checkout-Verfahren zügig durchlaufen. Informieren Sie Ihre Besucher zudem über eine oben beziehungsweise unten im Bildschirm installierte Fortschrittsanzeige, in welcher Phase des Kaufprozesses sie sich gerade befinden. Unschlüssige User werden dadurch womöglich überzeugt, den Checkout bis zum Schluss fortzuführen.

Fazit

Die einzige Methode, um die ideale E-Commerce-Erfahrung für Ihre Besucher zu entwickeln, ist das Durchspielen mehrerer Varianten (iteratives Testing). Beziehen Sie das Feedback Ihrer User und das Know-how erfahrener Experten in Ihren Brainstorming-Prozess ein. Gründen Sie Ihre Hypothesen auf Daten und Design-Best-Practices - denn so können Sie Ihren Usern eine bessere Benutzererfahrung bieten und darüber hinaus die Geschäftsziele erreichen, die Sie sich gesteckt haben. (bw)

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