Acer-Manager Stefan Tiefenthal

"Acer vollzieht eine Rolle rückwärts in den Channel"

Regina Böckle durchforstet den Markt nach Themen, die für Systemhäuser und Service Provider relevant sind - oder es werden könnten - und entwickelt dazu passende Event-Formate.
Stefan Tiefenthal, Chef der Commercial Unit bei Acer, soll das B2B-Geschäft in Deutschland ankurbeln. Das geht nur mit dem Channel. Was er ausbauen und wovon er sich trennen will, erläutert er im Interview mit ChannelPartner.

Vor rund 18 Monaten hatte Acer angekündigt, mit den Altos-Servern wieder durchzustarten und die High Performance Server ausbauen zu wollen. Dann wurde es sehr still um diese Pläne. Was haben Sie mit der Server-Sparte vor?

Stefan Tiefenthal: Wir werden hier nur noch SMB-Server anbieten. Wir richten unsere Strategie ganz auf die Clients aus. Das heißt, wir werden zwar die Nachfrage nach Ein-Wege-Servern im KMU-Bereich bedienen, uns aber definitiv nicht mehr als klassischer Server-Hersteller positionieren. Acer hat erkannt, dass es besser ist, sich auf die Kernkompetenzen zu konzentrieren - und das ist bei Acer nun einmal das Client-Geschäft. Im Consumer-Bereich hält Acer hier in allen Produktsegmenten die größten Marktanteile. Das gilt es jetzt auf den SMB-Bereich zu übertragen - wenn auch nicht mit dem Anspruch, in allen Segmenten gleich Marktführer zu werden. Dazu starten wir von einer zu kleinen Basis aus. Aber der Arbeitsplatz des Anwenders - also die Themen Clients, ByoD, Client-Management und Cloud - wird künftig ganz klar im Vordergrund stehen.

Stefan Tiefenthal, seit Juni 2013 Head of Commercial BU bei Acer
Stefan Tiefenthal, seit Juni 2013 Head of Commercial BU bei Acer
Foto: Acer

Was passiert mit den rund 30 Solution-Partnern, die bislang Acer-Altos- und andere Midrange- und HPC-Server verkauft haben?

Tiefenthal: Die HPC-Partnerschaften sind sehr überschaubar. Alle relevanten Partner sind informiert ebenso wie unser Distributor alphatext in diesem Bereich. Es wird sich hier nichts dramatisch verändern, denn auch schon in den vergangenen Jahren drehte sich das Geschäft hauptsächlich um die SMB-Server.

Verglichen mit den Wettbewerbern ist Acer auch in Deutschland im SMB-Server-Segment kaum zu spüren. Das legen nicht nur die IDC-Zahlen nahe, sondern auch Statistiken von IT Scope, die Aufschluss geben über Einkaufsverhalten und Interesse der Vertriebspartner. Auch hier dominieren HP, IBM, Fujitsu und Lenovo. Wie positioniert sich Acer im Mittelstand in Deutschland?

Tiefenthal: Wir werden uns im SMB-Server-Segment nicht positionieren. Unser Fokus wird auf dem Hardware-Client-Geschäft liegen - für alle Modelle. Und mit Blick auf Dell beispielsweise sind wir in einzelnen Segmenten Mitbewerber, wir verfolgen jedoch eine andere Strategie. So hosten wir keine Rechenzentren und wir werden das auch künftig nicht tun. Wir werden dafür entsprechende Applikationen bereitstellen und darüber hinaus jede Client-Anforderung bedienen. Obendrein gibt es viele Wettbewerber, die sich aus einzelnen Segmenten, die wir strategisch besetzen, verabschieden.

Zudem werden wir das Business Development wieder neu aufsetzen. Ende 2014 werden wir damit starten, um Add Ons und Lösungsthemen zu adressieren - gemeinsam mit Technologiepartnern. Mit Cisco und Netapp beispielsweise führen wir derzeit Gespräche. Auch dann werden wir uns jedoch immer auf den Hardware-Teil fokussieren.

Zur Startseite