Detaillierte Vorgaben

Adidas verbietet Händlern Verkauf über Amazon und eBay

13.06.2012
Was ein Hersteller seinen Fachhändlern in Sachen E-Commerce vorschreibt – auch ein Modell für die IT-Branche?
Die neue "Torfabrik": Online-Verkäufe soll es nur noch über von Adidas genehmigten Websites geben.
Die neue "Torfabrik": Online-Verkäufe soll es nur noch über von Adidas genehmigten Websites geben.

Ist das auch ein Modell für die IT-Branche? Der Sportartikelhersteller Adidas untersagt seinen Händlern künftig den Verkauf über Online-Plattformen wie Amazon oder eBay . "Wir wollen sicherstellen, dass unsere Produkte über die Webseiten unserer Handelspartner oder unsere eigene Webseite verkauft werden", bestätigte eine Unternehmenssprecherin in Herzogenaurach einen entsprechenden Bericht des Brancheninformationsdienst "Markt intern". Für diese zugelassenen Verkaufsseiten gelten detaillierte Vorgaben; nur dort werde die Ware angemessen präsentiert, erläuterte die Sprecherin.

Die neue Regelung für Adidas- und Reebok-Produkte gilt europaweit spätestens ab 2013. Basis des neuen Konzepts sind die "E-Commerce-Bedingungen für adidas-Group-Erzeugnisse": Demnach werden Online-Plattformen vom Verkauf ausgeschlossen, die "gebrauchte oder beschädigte Waren anbieten", "Verkäufe durch private Endverbraucher zulassen", "mehrere Verkäufer für ein und dasselbe Produkt haben" oder "keinen separaten Markenshop für jede zu Adidas gehörende Marke" besitzen.

"Grundsätzlich ist das Aus für Amazon und eBay aus Sicht des Fachhandels positiv, da diese Plattformen kaum das richtige Umfeld für beratungsintensive Markenprodukte bieten", kommentiert "Markt intern"-Experte Marcel Rotzoll. Eine ähnliche Strategie hatte Adidas bereits beim stationären Handel umgesetzt und etwa den Vertrieb über Einzelhandelsketten eingestellt. (dpa/tö)

Zur Startseite