Airbus droht erste A380-Abbestellung - WiWo

08.06.2009
KUALA LUMPUR (Dow Jones)--Dem Flugzeughersteller Airbus droht einem Magazinbericht zufolge die erste Abbestellung seines Superjumbos A380. "Wir prüfen, ob wir unsere zehn Flugzeuge wirklich nehmen", sagte Steven Udvar-Hazy, Chairman und CEO des Leasingunternehmens International Lease Finanz Corporation (ILFC), der Online-Ausgabe der "Wirtschaftswoche" (WiWo) am Rande eines Branchentreffens im malaysischen Kuala Lumpur.

KUALA LUMPUR (Dow Jones)--Dem Flugzeughersteller Airbus droht einem Magazinbericht zufolge die erste Abbestellung seines Superjumbos A380. "Wir prüfen, ob wir unsere zehn Flugzeuge wirklich nehmen", sagte Steven Udvar-Hazy, Chairman und CEO des Leasingunternehmens International Lease Finanz Corporation (ILFC), der Online-Ausgabe der "Wirtschaftswoche" (WiWo) am Rande eines Branchentreffens im malaysischen Kuala Lumpur.

"Wir haben das Recht, die Bestellung im Zeitraum von Januar bis Juni 2009 kostenlos zu stornieren, können uns aber auch vorstellen die Auslieferung zu verschieben oder an Stelle des A380 andere Flugzeuge zu nehmen," ergänzte Udvar-Hazy laut WiWo. Der Auftrag habe zu Listenpreisen einen Wert von rund 3 Mrd EUR.

Airbus wollte zu diesen Aussagen keine Stellung nehmen. "Wir kommentieren die Kommunikation unserer Kunden nicht", sagte Airbus-Sprecher Stefan Schaffrath am Montag Dow Jones Newswires auf Anfrage. Der Flugzeughersteller habe aber von all seinen A380-Kunden ein "herausragendes" Feedback erhalten.

ILFC ist zusammen mit der Leasingtochter des Technologiekonzerns General Electric der Marktführer im Bereich Flugzeugleasing und einer der größten Kunden für Airbus und deren wichtigsten Wettbewerber Boeing aus den USA.

Seinen Sinneswandel begründet Udvar-Hazy laut dem Magazin mit einer "fundamentalen Veränderung bei der Einstellung der Fluglinien zum A380." Laut Udvar-Hazy interessieren sich immer weniger Fluglinien für das Modell, weil es mit seinen mehr als 500 Plätzen auf weniger Stecken einsetzen lässt als gedacht. "Besonders bei den chinesischen Linien ist das Interesse deutlich geringer als gedacht", sagte Udvar-Hazy.

Zudem sei der A380 für Leasingfirmen kein guter Flieger, weil beim Wechsel von einer Fluglinie zur anderen mit rund 25 Mio USD sehr hohe Umrüstungskosten anfallen. Das sei für Airbus kein gutes Zeichen, sagt der Leasingunternehmer. "Wenn ich Airbus wäre, wäre ich sehr besorgt. Denn bei der jetzigen Produktionsrate wird es schwer, mit dem Flugzeug Geld zu verdienen", sagt Udvar-Hazy. Zudem rechnet der Unternehmer nicht damit, dass aus der ursprünglich geplanten Frachtversion des A380 je gebaut wird. "Die ist tot", sagte Udvar-Hazy.

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