Airbus-Militärtransporter möglicherweise vor dem Aus - Spiegel

01.03.2009
HAMBURG (Dow Jones)--Der Militärtransporter Airbus A400M steht einem Magazinbericht zufolge möglicherweise schon bald vor dem Aus. Die europäische Rüstungsbehörde Occar habe die Länder, die an dem Milliardenprojekt beteiligt sind, daran erinnert, dass sie den Kaufvertrag am 31. März kündigen können, schreibt das Magazin "Der Spiegel". Hintergrund sei, dass ein "kritischer Meilenstein" nicht erreicht wurde. Dabei handele es sich um den ursprünglich für Januar 2008 geplanten Erstflug der Maschine.

HAMBURG (Dow Jones)--Der Militärtransporter Airbus A400M steht einem Magazinbericht zufolge möglicherweise schon bald vor dem Aus. Die europäische Rüstungsbehörde Occar habe die Länder, die an dem Milliardenprojekt beteiligt sind, daran erinnert, dass sie den Kaufvertrag am 31. März kündigen können, schreibt das Magazin "Der Spiegel". Hintergrund sei, dass ein "kritischer Meilenstein" nicht erreicht wurde. Dabei handele es sich um den ursprünglich für Januar 2008 geplanten Erstflug der Maschine.

Laut Airbus-Mutterkonzern EADS ist wegen vieler technischer Probleme nicht absehbar, wann ein Prototyp abheben kann. Falls der Konzern aber nicht bald darlege, wie und wann er die Probleme zu lösen gedenkt, heißt es im Berliner Wehrressort laut Magazin, werde Rüstungsstaatssekretär Rüdiger Wolf "rechtzeitig" mit Minister Franz Josef Jung (CDU) über die "Beendigung" des Vertrags beraten. Würde Jung danach mit den sechs anderen von Occar vertretenen Käuferländern verabreden, das Kündigungsrecht auszuüben, käme Airbus in Nöte, so der Spiegel.

Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums sagte am Sonntag auf Anfrage von Dow Jones Newswires, dass es im Moment keine Verhandlungen mit Airbus gibt. Das Ministerium stehe aber im Dialog mit dem Unternehmen. Der Sprecher fügte hinzu, dass die Bundesregierung nicht bereit ist, vertragliche Ansprüche aufzugeben. Es liege nun an Airbus, Transparenz zu schaffen. Bei der Rüstungsbehörde Occar war am Sonntag kurzfristig niemand zu erreichen.

Laut Vertrag vom Mai 2003 müsste der Flugzeugbauer, dem Paris wegen der Wirtschaftskrise staatliche Hilfen für sein ziviles Geschäft versprochen habe, "innerhalb von 60 Tagen" Anzahlungen in Milliardenhöhe zurückerstatten, schreibt der Spiegel. Berlin habe 60 Maschinen für gut 8 Mrd EUR bestellt. Paris will 50 kaufen. Insgesamt würden 192 Aufträge aus neun Nationen im Wert von gut 20 Mrd EUR vorliegen.

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