Airbus muss Mehrkosten aus A400M-Entwicklung selbst tragen - FTD

22.06.2009
FRANKFURT (Dow Jones)--Die EADS-Tochter Airbus wird die Mehrkosten aus den Verspätungen und zusätzlichen Entwicklungen für den Militärtransporter A400M einem Pressebericht zufolge nicht auf die sieben europäischen Bestellländer abwälzen können. Dies berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD - Montagausgabe) unter Verweis auf Branchenkreise. Ferner verschiebe sich die Auslieferung der Maschinen an Deutschland offenbar bis 2014.

FRANKFURT (Dow Jones)--Die EADS-Tochter Airbus wird die Mehrkosten aus den Verspätungen und zusätzlichen Entwicklungen für den Militärtransporter A400M einem Pressebericht zufolge nicht auf die sieben europäischen Bestellländer abwälzen können. Dies berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD - Montagausgabe) unter Verweis auf Branchenkreise. Ferner verschiebe sich die Auslieferung der Maschinen an Deutschland offenbar bis 2014.

Dem Bericht zufolge wollen die sieben europäischen Bestellländer an dem Projekt zwar festhalten. Die Forderung nach höheren Preisen oder der Übernahme zusätzlicher Kosten würden die Länder allerdings ablehnen. Außerdem muss Airbus laut "FTD" weitere Risiken, etwa aus der Triebwerksentwicklung, selbst tragen.

Im Gegenzug wären die Staaten allerdings bereit, über die auf 1,4 Mrd EUR bezifferten Strafzahlungen wegen der Verzögerung zu verhandeln und den Festpreisvertrag anzupassen. Diesen Kompromiss habe die europäische Militärbeschaffungsbehörde Occar dem Luft- und Raumfahrtkonzern vorgeschlagen, schreibt das Blatt weiter.

Ein Sprecher von EADS sagte am Montagmorgen, dass die Verhandlungen mit den Bestellländern noch laufen. Der Konzern sei am Erfolg des A400M "absolut interessiert, aber nicht um jeden Preis", verwies der Sprecher auf frühere Äußerungen des Airbus-CEO Tom Enders.

Über den Fortgang des Projekts würden die Verteidigungsminister der sieben europäischen Besteller-Nationen am heutigen Montag auf dem Airbus-Gelände in Sevilla verhandeln, sagte der Sprecher weiter. Neben Konzern-Vertretern zählt auch der deutsche Verteidigungsminister Franz Josef Jung zu den Teilnehmern.

Wie die "FTD" weiter schreibt, muss die deutsche Luftwaffe bis 2014 auf die erste Lieferung des Militärtransporters warten. Noch 2013 sollen die ersten Maschinen an Frankreich und Spanien ausgeliefert werden, wie die Zeitung unter Berufung auf einen von der Sparte Airbus Military vorgelegten Plan schreibt.

EADS-CEO Gallois hatte am vergangenen Freitag schon betont, dass die ersten Maschinen drei Jahre nach dem für Ende 2009 geplanten Jungfernflug ausgeliefert werden sollen.

Wegen der Verzögerungen von derzeit drei Jahren bei dem rund 20 Mrd EUR teuren Rüstungsprojekt verhandelt EADS derzeit mit den Abnehmerstaaten über Vertragsänderungen. Hintergrund ist der bei Vertragsunterzeichnung 2003 unüblicherweise ausgehandelte Festpreis, durch den finanzieller Spielraum für den Konzern entfällt.

Bislang haben die Verzögerungen des A400M aufgrund der Probleme mit den Propellertriebwerken den Airbus-Mutterkonzern EADS bislang mit rund 2,5 Mrd EUR belastet. Im ersten Quartal kamen 120 Mio EUR hinzu. Der Airbus A400M ist ein militärisches Transportflugzeug, das von Airbus Military entwickelt wird, um in verschiedenen europäischen Luftwaffen den veralteten Bestand an Transportflugzeugen zu ersetzen, unter anderem die deutsch-französische Transall.

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