Alles drauf - alles drin

16.11.2006
Wer heute ein Mainboard kaufen will hat die Qual der Wahl. Die Preisspanne reicht von 50 Euro bis weit über 300 Euro. Was braucht der Kunde wirklich?

Von Hans-Jürgen Humbert

Mainboards gibt es mit den unterschiedlichsten Features und in den verschiedensten Formfaktoren. Aktuell ist das ATX-Format, das sich in die meisten, auch älteren Gehäusen problemlos einbauen lässt. Gehäuse mit kleineren Abmessungen verlangen nach dem Baby-ATX-Format. Das von Intel stark propagierte BTX-Format hat sich im freien Handel nicht durchgesetzt und ist nur in fertigen PCs einiger Hersteller zu finden.

Dass das Motherboard auch zum Prozessor passen muss, dürfte eine Selbstverständlichkeit sein. Eine Intel-CPU passt weder elektrisch noch mechanisch in ein für AMD-Prozessoren ausgelegtes Mainboard. Die Schnittstelle des Prozessors zum Mainboard ist der Chipsatz. Der besteht aus zwei hochintegrierten Chips, der North und der Southbridge. Die Northbridge steuert den Datentransfer von und zum Hauptspeicher, während die Southbridge die Ansteuerung der Peripherie übernimmt. Auf Motherboards für AMD-CPU fehlt die Northbridge komplett, da sie im Prozessor integriert ist.

Eine Frage der Schnittstelle

Früher übliche Schnittstellen sind heute von den meisten Boards verschwunden. Wie beispielsweise der serielle Port und die Parallel-Schnittstelle für den Anschluss eines Druckers. Heutige Drucker werden fast ausnahmslos mit USB ausgeliefert. Und von diesen Schnittstellen kann das Board gar nicht genügend besitzen.

Intern haben alle Boards heute noch zumindest ein Anschluss für Parallel-ATA-Geräte wie DVD-Laufwerke oder Brenner. Aber dieser Anschluss wird in Zukunft komplett verschwinden. Er wird abgelöst von der so genannten SATA-Schnittstelle. Solange aber noch keine optischen Laufwerke mit SATA zu haben sind, müssen diese Ports auf dem Motherboard verbleiben. Im Gegensatz zu der Parallel-ATA-Schnittstelle sind die neuen SATA-Ports immer Point-to-Point-Verbindungen. An einen SATA-Port kann auch immer nur ein Gerät angeschlossen werden. Manche Motherboards besitzen auch gleich einen RAID-Controller, der mehrere Festplatten im Verbund ansteuern kann.

Sound inklusive

Eigentlich besitzt jedes neue Motherboard eine integrierte Soundkarte. Gerade hier gibt es aber auch viele Unterschiede. Manche Boards liefern beispielsweise nur spärlichen Sound für zwei Lautsprecher, andere bieten kompletten Surroundsound für die Ansteuerung von bis zu acht Lautsprechern. Wer noch mehr Qualität wünscht muss zu einer Einstecksoundkarte greifen.

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