Altana kann Zukäufe über 1 Mrd EUR stemmen - FAZ

27.02.2008
FRANKFURT (Dow Jones)--Bei der Altana AG, Wesel, stehen die Zeichen auf Expansion. Auch eine wirklich große Akquisition, die über die üblichen kleineren Zukäufe zur Arrondierung oder regionalen Erweiterung der bestehenden Geschäfte hinausgehen würde, schloss Matthias Wolfgruber in einem Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ - Mittwochausgabe) nicht aus.

FRANKFURT (Dow Jones)--Bei der Altana AG, Wesel, stehen die Zeichen auf Expansion. Auch eine wirklich große Akquisition, die über die üblichen kleineren Zukäufe zur Arrondierung oder regionalen Erweiterung der bestehenden Geschäfte hinausgehen würde, schloss Matthias Wolfgruber in einem Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ - Mittwochausgabe) nicht aus.

Wie der Vorstandsvorsitzende des nach der Abspaltung der Pharmasparte ausschließlich auf die Spezialchemie konzentrierten Unternehmens weiter sagte, besitzt das Unternehmen den nötigen finanziellen Spielraum, einen mehr als 1 Mrd EUR schweren Zukauf zu stemmen. Zu den möglichen Optionen gehört auch der Einstieg in ein völlig neues Geschäft, das die vorhandenen vier Unternehmenssäulen um eine weitere ergänzen könnte.

Allerdings verwies Wolfgruber auf die sehr strengen Investitionskriterien seines Hauses: "Es kommen nur Spezialitätengeschäfte in wachstumsstarken Nischenmärkten in Frage, in denen Altana die Chance auf Marktführerschaft hat." Auch müsse ein Neuzugang spätestens im zweiten Folgejahr positiv zum Ergebnis beitragen. Eine Verwässerung der robusten Ergebnissituation dürfe jedenfalls nicht eintreten.

Ein gutes Beispiel liefert nach seinen Worten die bisher größte Akquisition in der Firmengeschichte: Im Jahr 2005 hatte Altana mit dem damals 630 Mio EUR teuren Erwerb des Fürther Pigmentspezialisten Eckart einen kräftigen Wachstumssprung gemacht. Diesen Zukauf im Volumen zu übertreffen, traut man sich in Wesel ohne weiteres zu. "Wir haben nicht nur die Mittel dazu, sondern auch die Kompetenz und die Leute."

Doch auch ohne größere Zukäufe wird Altana nach Wolfgrubers Plänen die Wachstumsdynamik der vergangenen Jahre weiter aufrechterhalten. Mittelfristig werde der Konzernumsatz deutlich über dem derzeitigen Niveau von rund 1,4 Mrd EUR liegen, und zwar unter Beibehaltung einer überdurchschnittlichen Ertragskraft, verspricht er. Im mehrjährigen Mittel soll das organische Wachstum 6% ausmachen und der durch Zukäufe erzielte Zuwachs 4%. Hinzu käme die mögliche Großakquisition.

"Wir wollen nicht wachsen um der schieren Größe willen", schränkte Wolfgruber aber mit dem Hinweis darauf ein, dass Altana in dreieinhalb seiner vier Geschäftsfelder ohnehin Weltmarktführer ist, so beispielsweise bei Farbadditiven, Effekt-Pigmenten oder Elektrodraht-Ummantelungen. "Aber gewisse Skaleneffekte würden schon helfen, als Arbeitgeber vor allem international noch attraktiver zu sein", stellte der promovierte Chemiker fest.

Mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr zeigte sich Wolfgruber sehr zufrieden. "Die Neupositionierung der Altana und die Verlegung der Holding-Zentrale ist sehr effizient und geräuschlos verlaufen", blickt er zurück. Auch sei es in der Kommunikation mit dem Kapitalmarkt gelungen, das vom Börsensegment DAX in den Nebenwerteindex MDAX übergewechselte Unternehmen nicht mehr als Konglomerat, sondern als reinen Spezialchemiekonzern zu positionieren.

Für das laufende Jahr erwartet er nach wie vor robuste Absatzmärkte, wenngleich sich die Chemiekonjunktur leicht abschwächen dürfte. Der mit seinen Spezialitäten kaum von den Chemiezyklen abhängige Konzern sieht derzeit das größte Wachstum in Asien, gefolgt von Europa und Amerika. Nach bisherigen Prognosen soll der Umsatz in diesem Jahr währungs- und akquisitionsbereinigt im einstelligen Prozentbereich zulegen. Eine Konkretisierung seines Ausblicks kündigte Wolfgruber für die Bilanzpressekonferenz Mitte März an.

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