Angst vorm Scheitern

28.06.2007

In Deutschland machen sich wesentlich weniger Bürger selbstständig als in anderen Ländern. Wie der jüngste "Global Entrepreneurship Monitor" zeigt, sind die Deutschen zudem pessimistischer, was die Chancen einer Existenzgründung angeht, und haben auch mehr Angst vor dem Scheitern. Von einer "Kultur der Selbstständigkeit" ist Deutschland offenbar weit entfernt.

Die in Deutschland ohnehin kaum ausgeprägte Kultur der Selbstständigkeit hat im vergangenen Jahr erneut einen Rückschlag erlitten. Nur 4,2 Prozent der Deutschen zwischen 18 und 64 Jahren wollen ein Unternehmen gründen oder haben dies bereits in den zurückliegenden dreieinhalb Jahren getan. Ein Jahr zuvor lag dieser Anteil noch bei 5,4 Prozent. Im internationalen Vergleich unter 42 Ländern belegt Deutschland damit nur Platz 37.

Dies sind Ergebnisse des jüngsten Länderberichts des Global Entrepreneurship Monitor, einer jährlich erscheinenden Vergleichsstudie, die nach einheitlichen Standards in 42 Ländern erhoben wird. Die Daten für Deutschland basieren auf der Befragung von rund 4.000 repräsentativ ausgewählten Haushalten.

Im Gegensatz zum hiesigen Rückgang bei den Neugründungen beobachteten die Forscher in den meisten anderen Industrieländern einen gegenläufigen Trend. Nur in Großbritannien und den USA flaute das Gründungsgeschehen ebenfalls etwas ab, wobei allerdings der Anteil der Neuunternehmer in den beiden angelsächsischen Ländern generell deutlich größer ist als in Deutschland. Marzena Fiok

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