Studie

Apple streicht 93 Prozent der Gewinne im weltweiten Mobiltelefonmarkt ein

Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Dank des jüngsten Rekordquartals mit 18 Milliarden Dollar Profit entfallen 93 Prozent der Gewinne im weltweiten Handymarkt auf Apple.

Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls eine aktuelle Studie der Investmentfirma Canaccord Genuity, aus der die "New York Times" zitiert. Den restlichen Gewinn streicht Samsung ein, der Anteil der Südkoreaner ist allerdings im Jahresvergleich rückläufig.

Vor einem Jahr hatte Cannacord errechnet, dass Apple vom Branchenprofit im vierten Quartal 2013 87,4 Prozent eingefahren habe und Samsung 32,2 Prozent. Falls sich jemand wundert, dass beide Werte zusammen mehr als 100 Prozent ergeben - das liegt daran, dass Apple und Samsung zusammen mehr verdient haben als andere Marktbegleiter verloren.

Cannacord räumt ein, dass es Apples Profit möglicherweise überhöht, weil es keine Schätzungen für einige chinesische Anbieter wie Xiaomi mit einrechnet. Xiaomi ist nicht börsennotiert und veröffentlicht keine Geschäftszahlen. Branchenkenner unterstellen aber, dass Xiaomi seine technisch hochgerüsteten Smartphones in China mehr oder weniger margenfrei zum Selbstkostenpreis abgibt als Vehikel für die Verkäufe von Apps, Spielen, Themes für das hauseigene Custom-ROM sowie Internet-Dienste.

Klar ist jedenfalls, dass Apple mit seinen hochpreisigen iPhones Samsung weiter Gewinn abnimmt, weil es den Koreanern - die immer noch in absoluten Zahlen mehr Mobiltelefone verkaufen als jeder andere Anbieter auf dem Planeten - vor allem im High-End ihres Portfolios Konkurrenz macht. Der Cannacord-Analyst Mike Walkley, Autor der aktuellen Studie, erwartet, dass Apple bis Ende 2015 auf rund eine halbe Milliarde iPhone-Kunden kommen wird. "Wenn Apple seinen Marktanteil bei High-End-Smartphones weiter steigert", dann werde Samsung von allen Android-Anbietern am stärksten betroffen, schreibt der Experte.

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