Arbeitsspeicher mit Qualität

25.06.2007
Am 1. Juli agiert die ehemalige Memorysolution-Eigenmarke "TakeMS" ein Jahr lang als eigenständiges Unternehmen. Ziel ist es, ein Global Player zu werden und zwar mit einer starken Fokussierung auf den Fachhandel.

Von Boris Böhles

Seit fünf Jahren gibt es die Marke TakeMS, unter der das Storage-Unternehmen Memorysolution bis vor einem Jahr Speichermodule, Flash-Karten und MP3-Player angeboten hat. Am 1. Juli 2006 trennte sich TakeMS vom Mutterkonzern und begann als eigenständiges Unternehmen im Channel zu agieren. 33 Mitarbeiter nahmen in Breisach bei Freiburg ihre Arbeit auf, das weltweite Umsatzziel für das erste Jahr betrug 50 Millionen Dollar. Ein Jahr nach der Firmengründung arbeiten bereits 42 Menschen bei TakeMS (davon 35 in Deutschland), und der erreichte Umsatz liegt mit 55 Millionen US-Dollar zehn Prozent über dem Plan.

Im nächsten Jahr möchte das Unternehmen weiter wachsen. Das geplante Umsatzziel liegt bei 70 Millionen Dollar weltweit. Dies soll vor allem durch die Unterstützung des Fachhandels und in Zusammenarbeit mit Distributoren gelingen.

"Die Distribution hat uns nicht angenommen"

TakeMS-Geschäftsführer Edmund Dägele bekennt sich stark zum Fachhandel. Seine Zielgruppe sind hauptsächlich Geschäftskunden, und somit sieht er den Reseller als primären Verkäufer seiner Ware. Allerdings war es anfangs gar nicht so einfach, mit einer relativ kleinen Marke Distributionsverträge zu bekommen. "Wir wollten Speichermodule über den Fachhandel vertreiben, aber die Distribution hat uns nicht angenommen", sagt Dägele gegenüber ChannelPartner. Das hat sich mittlerweile durch steigende Absatzzahlen geändert. Rund 6.000 deutsche Fachhändler werden von Devil, Wave und Wortmann mit TakeMS-Speichermodulen beliefert. Flash-Karten und MP3-Player sind klassische Retail-Produkte, dieser Kanal wird durch die Distributoren DAGS und H&P Trading bedient. Außerdem verkauft Pearl TakeMS-Produkte.

Warum man es als vergleichsweise unbekannter und kleiner Speicherhersteller nicht einfach hat, begründet Dägele so: "Um sich am Markt zu behaupten, muss man ein Brand aufbauen." Im Falle von TakeMS soll der Erfolg durch die Qualität der Produkte und des Service kommen. "Speziell in Deutschland sind die Kunden qualitätsbewusster geworden", sagt er.

Die eigentlichen Speicherchips fertigt für TakeMS zwar ein "großer europäischer Hersteller" (Zitat Dägele), die Module bauen die Breisacher aber selbst zusammen. So sei sichergestellt, dass jeder Baustein die gleiche Qualität besitzt. Bei den Serviceleistungen weist Dägele auf die Zehnjahresgarantie hin. Vor allem asiatische Anbieter würden oft nur ein halbes oder ein Jahr Garantie gewähren. Nach dieser Periode stünde der Fachhändler alleine da. Ferner böten seine RAM-Module eine hohe Kompatibilität. Dies erreiche man durch eine enge Zusammenarbeit mit diversen Mainboard-Herstellern.

Das erwartet Partner

Nicht nur die Qualität und Garantie sind Argumente für Händler, TakeMS-Module zu verkaufen. Das Unternehmen unterstützt seine qualifizierten Partner. So gibt es neben Schulungen Info- und Marketingmaterial für die sogenannten "TakeMS Sales Points". Partner erhalten einen monatlichen Newsletter, der sie über Trends und mit News aus dem Speichermarkt informiert. Einmal im Quartal bekommen sie einen sogenannten "Reseller"-Newsletter, der Tipps für Verkäufer rund um das Thema "Speichermarkt" enthält. Vorbildlich: Die Partnerschaft ist nicht an einen jährlichen Mindestumsatz gebunden. Allerdings muss der Partner mit einem Ladengeschäft aufwarten können und ein TakeMS-Demo-Rack aufbauen. Außerdem darf der Sales-Point-Anwärter kein reines Softwarehaus sein.

Zurzeit hat TakeMS 55 qualifizierte Fachhändler in Deutschland. Diese Zahl möchten die Breisacher zunächst gern auf 250 bis 300 erhöhen.

Ausblick

Im Herbst wird es von TakeMS eine Solid-State-Disk geben, eine Hybrid-Festplatte plant man nicht. DDR3-RAM ist für das Unternehmen zunächst ebenfalls kein Thema. Verständlich, denn der Fokus von TakeMS liegt auf Geschäftskunden und die meisten Bürorechner verfügen noch nicht mal über DDR2-RAM. Zudem ist zu bedenken, dass Büroanwendungen von schnellerem Speicher wenig profitieren. Ein Vorteil von DDR3-RAM ist allerdings, dass er weniger Strom verbraucht als die Vorgängertechnologie.

Stabile Speicherpreise

Angesichts der im ersten Halbjahr um bis zu 70 Prozent gesunkenen Speicherpreise erwartet Dägele eine Stabilisierung im dritten Quartal dieses Jahres. Grund für den Preisverfall seien eine geringe Nachfrage und die damit einhergehende Überproduktion von Modulen gewesen.

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