Arques bleibt Zeit für Einigung im Siemens-Streit - Kreise

30.09.2010
MÜNCHEN (Dow Jones)--Im Streit mit Siemens um den gemeinsamen Telefonhersteller Gigaset bleibt der Beteiligungsgesellschaft Arques mehr Zeit zu einer Einigung als bislang erwartet. Eine Option, mit der sich Arques die restlichen Gigaset-Anteile von Siemens holen kann, läuft zeitlich unbefristet und muss nicht zum 30. September gezogen werden, wie Dow Jones Newswires von einer mit der Angelegenheit vertrauten Person erfahren hat.

MÜNCHEN (Dow Jones)--Im Streit mit Siemens um den gemeinsamen Telefonhersteller Gigaset bleibt der Beteiligungsgesellschaft Arques mehr Zeit zu einer Einigung als bislang erwartet. Eine Option, mit der sich Arques die restlichen Gigaset-Anteile von Siemens holen kann, läuft zeitlich unbefristet und muss nicht zum 30. September gezogen werden, wie Dow Jones Newswires von einer mit der Angelegenheit vertrauten Person erfahren hat.

Noch vor der Personalrochade bei Arques, die zu einem neuen Vorstandsvorsitzenden und einem neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrats geführt hat, hatte die Arques-Führung erklärt, zum 30. September die Option ziehen zu wollen. Damit könnte sich Arques für gerade einmal 5.000 EUR die ausstehenden 19,8% an Gigaset holen können. Auch im Geschäftsbericht 2009 wird September 2010 als Datum genannt, zu dem die restlichen Anteile übernommen werden sollen. Zum 30. September endet auch das Geschäftsjahr von Siemens.

Das frühere Arques-Management hatte dabei mehrfach erklärt, den Streit mit Siemens schlichten und zu einer einvernehmlichen Lösung kommen zu wollen. Im Arques-Geschäftsbericht wird die Lösung des Konflikts mit dem Gigaset-Altgesellschafter explizit als ein Baustein der "Strategie 2010" aufgeführt. Nun bleibt Siemens und Arques für eine mögliche Einigung noch Zeit, denn ein Ende der Option sei nicht festgelegt worden, hieß es von der informierten Person. Ein Siemens-Sprecher wollte sich auf Anfrage nicht zur Option äußern.

Siemens möchte das Dauerproblem Gigaset ebenfalls vom Tisch haben und zu einer Einigung kommen, der Austausch mit dem neuen Arques-Management läuft bereits. "Mit der neuen Führung der Arques Industries AG finden derzeit erste Gespräche zu einer möglichen Gesamtlösung der rechtlichen Auseinandersetzungen statt", erklärte ein Sprecher.

Derzeit laufen noch Schiedsverfahren, in denen es um ausstehende Zahlungen an Siemens und die Wirksamkeit der vereinbarten Option geht. Bereits vor den Personalwechseln in der Arques-Spitze hatten beide Parteien erklärt, das Schiedsverfahren beilegen zu wollen. "Siemens ist bereit, konstruktive Lösungen zu finden, die auch eine nachhaltige wirtschaftliche Absicherung der Gigaset gewährleisten", sagte ein Sprecher des DAX-Konzerns.

Webseiten: www.siemens.com www.arques.de -Von Matthias Karpstein, Dow Jones Newswires, +49 89 55214030, matthias.karpstein@dowjones.com DJG/mak/kgb/cbr

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