Die großen IT-Dienstleister

Atos will Bull übernehmen

Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Der IT-Dienstleister Atos will ein öffentliches Barangebot für sämtliche Aktien von Bull abgeben.

Atos bietet einer Mitteilung zufolge 4,90 Euro pro Bull-Aktie, ein Premium von 30 Prozent auf den dreimonatigen gewichteten Durchschnittspreis von 3,77 Euro. Die Offerte schließe auch die ausstehenden Wandelanleihen von Bull ("Oceane") mit je 5,55 Euro ein. Das Angebot von Atos bewertet das Aktienkapital von Bull mit 620 Millionen Euro; Bedingung ist Minimum von 50 Prozent plus eine Aktie von Bulls Grundkapital.

Atos will gegebenenfalls die Bull-Aktie durch einen Squeeze-out oder späteren Merger beider Unternehmen von der Börsen nehmen. Die beiden größten Bull-Aktionäre Crescendo Industries und Pothar Investments haben ihre zusammen 24,2 Prozent bereits zugesagt; es gibt keinen Vorbehalt einer kartellrechtlichen Freigabe.

Atos wolle mit der Übernahme sein Portfolio von erfolgskritischen Lösungen für die produzierende Industrie, das Gesundheitswesen sowie den Öffentlichen Dienst erweitern und die Präsenz der Gruppe vor allem in Frankreich, aber auch auf der iberischen Halbinsel, in Polen, Afrika und Brasilien stärken, heißt es weiter. Durch den geplanten Zusammenschluss entstehe der größte europäische Anbieter für Cloud-Lösungen und ein führender Provider für Cyber-Security-Lösungen; Bulls HPC-Expertise ergänze überdies Atos vorhandene Big-Data-Lösungen bestens.

Bull hatte 2013 mit mehr als 9300 Mitarbeitern (davon 700 ausschließlich im Bereich Forschung und Entwicklung) in über 50 Ländern knapp 1,3 Milliarden Euro umgesetzt. Atos ist um einiges größer und erlöste mit gut 76.000 Mitarbeitern in 52 Ländern im gleichen Zeitraum 8,6 Milliarden Euro.

Zur Startseite