Vorsicht vor Reiseschnäppchen

Auf was Online-Betrüger abzielen

Wolfgang Emmer ist Co-Founder des Netzwerks E2 Online Marketing. Zu seinen Schwerpunkten zählen Webstrategie, Performance Marketing und Social Media. Als IT-Publizist mit soziologischem Hintergrund widmet er sich nicht nur Themen wie Arbeit 4.0 sondern gibt auch Einblicke in die smarte Welt des Internet of Things.
Online-Betrüger nutzen die Gier nach Last-Minute-Schnäppchen aus. ChannelPartner verrät Ihnen, wie Sie sich schützen.

Der Sommer neigt sich bald schon wieder seinem Ende zu und da sind Reiseschnäppchen besonders lukrativ. Dessen sind sich auch Online-Betrüger bewusst.

Vermeintliche Reisebuchungsbestätigungen oder übertrieben günstigen Last-Minute-Angebote in Ihrem E-Mail-Postfach sollten Sie daher besonders kritisch gegenüberstehen. Das Aufkommen von Spam-Mails, die es auf urlaubsreife Internetnutzer abgesehen haben, wird aus diesem Grund laut Experten der G DATA SecurityLabs vermutlich in den nächsten Wochen steigen.

Bei der Urlaubsbuchung kann das vermeintliche Schnäppchen schnell teuer werden.
Bei der Urlaubsbuchung kann das vermeintliche Schnäppchen schnell teuer werden.
Foto: Subbotina Anna - Fotolia.com

ChannelPartner gibt praktische Tipps, damit Sie nicht in die Urlaubsfalle von Online-Betrügern tappen.

Spam-Mails immer in den Müll

Viele Email-Anbieter und Email-Clients bieten einen eigenen Spam-Filter an. Schauen Sie, dass dieser in den Einstellungen aktiviert ist. Damit Sie gar nicht erst in die Versuchung gelangen, bösartige Emails in Ihrem Posteingang zu öffnen, sollten Sie unerwünschte Absender gleich zu einer Black-List hinzufügen.

Unter keinen Umständen sollten Empfänger den Dateianhang einer unbekannten Reisemail öffnen oder beigefügte Links anklicken. So vermeiden Sie, dass Malware Ihr System erst infiziert.

Bereits das Beantworten von Spam-Mails ist gefährlich, wie Ralf Benzmüller, Leiter der G DATA SecurityLabs, anmerkt: "Hierdurch signalisieren Anwender den Kriminellen, dass die E-Mail-Adresse aktiv genutzt wird." Auch wenn die Betrüger nicht gleich nach Ihrer Antwort agieren, kommen sie vielleicht in der nächsten Reisesaison wieder auf Sie zurück.

Überprüfen Sie den Reiseanbieter

Im Internet kann jeder eine Reise anbieten: Reiseveranstalter, Reisevermittler, Eigentümer von Unterkünften und Fluggesellschaften. Auch wenn Ihnen der Name Ihres Reiseanbieters bekannt ist, sollten Sie sichergehen, ob die Kontaktdaten, beziehungsweise ein Impressum, vorhanden sind.

Daten, die einen seriösen Anbieter ausmachen, sind: Name, Rechtsform des Unternehmens, eine vollständige Adresse, Telefon- und Faxnummer, E-Mail-Adresse und die Handelsregisternummer. Fehlen diese Angaben oder sind sie nicht stimmig, kann das bereits ein Indiz sein. Darüber hinaus sind Sie im Ernstfall froh, die richtigen Kontaktdaten zu besitzen.

Lesen Sie das Kleingedruckte

Bei Gewinn-Mails oder Billigangeboten sollten Sie stets skeptisch sein. Aus dem vermeintlichen Schnäppchen kann nämlich schnell eine Kostenfalle werden. Überprüfen Sie daher das Kleingedruckte. So gehen Sie sicher, dass keine zusätzlichen Kosten versteckt sind.

Vor kurzem stießen die G DATA SecurityLabs auf eine Gewinn-Benachrichtigung, die dem Empfänger eine Türkei-Reise versprach. Als Reisegebühren fielen laut der E-Mail nur die Gebühren für Buchung und Kerosin an. Wie hoch diese und somit letztendlich das Gesamtpaket aber sind, verschweigen die Betrüger aber.

Halten Sie Ihr System aktuell

Betriebssystem, Sicherheitssoftware und Email-Client sollten stets auf dem aktuellen Stand sein, damit sich keine Sicherheitslücken für Kriminelle auftun.

Dafür sollten Sie zuerst einmal checken, ob in den Einstellungen Ihres Systems die Funktion "automatische Updates" aktiv ist. Zusätzliche Sicherheitssoftware, die Sie von vielen Anbietern online gratis beziehen können, bietet weiteren Schutz. Beim Einsatz solcher Software sollten Sie darauf achten, dass grundlegende Funktionen, wie Email-Scan, Virenschutz und einen Echtzeitschutz beim Surfen, vorhanden sind.

Nicht sofort voll bezahlen

Frühestens vier Wochen vor Reiseantritt kann der Veranstalter den vollen Reisepreis einfordern. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass Ihr Anbieter Ihnen bereits den Sicherungsschein und alle relevanten Unterlagen zugesandt hat.

Daher empfiehlt es sich - gerade wenn Sie bei Ihrer Buchung noch immer skeptisch sind - nie den vollen Reisepreis gleich zu bezahlen. So geht im Worst Case nicht der ganze Betrag flöten und Sie zahlen erst, wenn Sie sicher Ihre Reisedokumente in den Händen halten. (rw)

Übrigens, die Experten von G Data sind auf dem Systemhauskongress "Chancen 2015" am 27. und 28. August in Düsseldorf vertreten. Dort wird Matthias Koll, Technical Sales Consultant bei der G Data Software AG anhand eines Best-Practice-Beispiels aufzeigen, wie ein Systemhaus mit Managed Security Services gutes Business mit seinen Kunden realisieren kann.

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