AUSBLICK/Bei IDS Scheer halten vor 2Q-Zahlen Bedenken an

28.07.2008
SAARBRÜCKEN (Dow Jones)--Nachdem das Softwareberatungshaus IDS Scheer den Aktienmarkt im Frühjahr mit einer Gewinnwarnung schockiert hat, halten die Bedenken an, ob das TecDAX-Unternehmen bei Mitteilung der Zweitquartalszahlen am Dienstag an der gesenkten Jahresprognose festhalten kann. Die von Dow Jones Newswires befragten Analysten erwarten jedenfalls auch im zweiten Quartal einen rückläufigen Umsatz und ein zum Vorjahr um fast ein Drittel geringeres Ergebnis.

SAARBRÜCKEN (Dow Jones)--Nachdem das Softwareberatungshaus IDS Scheer den Aktienmarkt im Frühjahr mit einer Gewinnwarnung schockiert hat, halten die Bedenken an, ob das TecDAX-Unternehmen bei Mitteilung der Zweitquartalszahlen am Dienstag an der gesenkten Jahresprognose festhalten kann. Die von Dow Jones Newswires befragten Analysten erwarten jedenfalls auch im zweiten Quartal einen rückläufigen Umsatz und ein zum Vorjahr um fast ein Drittel geringeres Ergebnis.

Die Konsensprognose der sechs Analysten lautet beim Umsatz auf 99,4 (Vorjahr: 99,6) Mio EUR. Beim EBITA sehen die Experten einen Rückgang auf 7,4 (10,0) Mio EUR. Das Ergebnis vor Steuern wird bei 6,8 (9,8) Mio EUR erwartet. Unter dem Strich bleiben der Schätzung zufolge 4,3 (6,3) Mio EUR oder 0,14 (0,20) EUR je Aktie.

Damit hätte sich der Abwärtstrend vom ersten Quartal fortgesetzt, der Rückgang wäre aber weniger gravierend ausgefallen. Für SES-Research-Analyst Felix Ellmann war das erste Quartal ein "Ausnahmequartal im negativen Sinne". Die Jahresprognose bezeichnet er trotzdem als "optimistisch". WestLB-Analyst Jonathan Crozier fällt es schwer, an die Konzernprognose von einer EBITA-Marge von 8% bis 9% zu glauben. Er verweist darauf, dass IDS Scheer im ersten Quartal nur eine EBITA-Marge von 4,5% erzielt habe und die weiteren Quartale durch die angekündigten Restrukturierungskosten von 2 Mio bis 4 Mio EUR belastet werden.

Das eingeleitete Maßnahmenpaket soll die Profitabilität erhöhen und richtet sich vor allem auf die Bereiche Vertrieb und Marketing sowie das Auslandsgeschäft. Das Software- und Beratungshaus geht davon aus, dass die ergriffenen Maßnahmen ab dem dritten Quartal "deutliche Wirkungen zeigen".

Nach den im April angepassten Planungen will das Saarbrücker Unternehmen im laufenden Jahr einen Konzernumsatz von mindestens 400 Mio EUR bei konstanten Wechselkursen erzielen. Im vergangenen Jahr war ein Umsatz von 393,5 Mio EUR erwirtschaftet worden.

Die Analysten der UniCredit sehen ebenfalls die Gefahr, dass IDS Scheer seine bereits mit den Erstquartalszahlen gesenkte Jahresprognose noch einmal nach unten revidieren muss. Nach dem schwachen Start halten sie das Risiko besonders im hochmargigen Produktsegment für hoch, dass die Vorgaben verfehlt werden. Sie rechnen auch im zweiten Quartal mit einem weiter rückläufigen Lizenzgeschäft.

Als Lichtblick betrachten sie dagegen den Beratungsumsatz, der ihrer Ansicht nach aufgrund der anhaltend positiven Nachfrage nach SAP-Dienstleistungen gestiegen ist, so dass die Ziele im Consulting-Bereich erreicht wurden.

IDS war Mitte Juli erneut in die Schlagzeilen geraten, als Spekulationen um eine Übernahme durch den deutschen Branchenprimus SAP kursierten. Dies wurde jedoch vom IDS-Scheer-Aufsichtsratsvorsitzenden, Unternehmensgründer und Großaktionär August-Wilhelm Scheer zurückgewiesen. In einem Presseinterview äußerte der Unternehmer Mitte Juli die Erwartung, dass IDS Scheer im zweiten Quartal wesentlich bessere Ergebnisse liefern werde als im ersten.

Webseite: http://www.ids-scheer.de/ -Von Dorothee Tschampa, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29725 114; dorothee.tschampa@dowjones.com DJG/dct/nas

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