Autozulieferer sind gegen ZF-Manager im Infineon-AR - Kreise

22.01.2010
Von Matthias Karpstein und Katharina Becker DOW JONES NEWSWIRES

Von Matthias Karpstein und Katharina Becker DOW JONES NEWSWIRES

MÜNCHEN (Dow Jones)--Der anstehende Wechsel an der Spitze des Infineon-Aufsichtsrats sorgt weiter für Unruhe beim Halbleiterhersteller aus Neubiberg. Wie Dow Jones Newswires am Freitag aus Unternehmenskreisen erfuhr, befürchten Kunden aus der Automobilzulieferbranche Benachteiligungen, wenn der von Investoren vorgeschlagenen ZF-Manager Willi Berchtold neuer Aufsichtsratsvorsitzender von Infineon werden sollte.

"Wir würden eine unabhängige Struktur bei Infineon begrüßen", hieß es am Freitag aus Kreisen eines großen norddeutschen Automobilzulieferers. Dort sorgt man sich, dass ZF Friedrichshafen seinen Einfluss geltend machen könnte und die Chipentwicklung bei Infineon auf die Bedürfnisse von ZF ausrichten würde. Für andere Zulieferer wäre dies ein klarer Nachteil. Auch das "Handelsblatt" (Freitagsausgabe) hatte über Widerstand aus der Zulieferbranche gegen Berchtold als Aufsichtsratsvorsitzenden berichtet.

Zwischen Infineon und besorgten Automobilzulieferern hat es diesbezüglich bereits erste Gespräche gegeben, wie eine weitere mit der Angelegenheit vertraute Person zu Dow Jones Newswires sagte. Der britische Finanzinvestor Hermes hatte ZF-Finanzvorstand Willi Berchtold als künftigen Aufsichtsratsvorsitzenden vorgeschlagen und danach weitere Investoren als Unterstützer gewonnen. Sie wollen verhindern, dass der langjährige Infineon- und Siemens-Manager Klaus Wucherer neuer Vorsitzender des Kontrollgremiums von Infineon wird.

Das Geschäft mit der Autoindustrie ist für die Neubiberger ein entscheidender Unternehmensbereich. Im vierten Quartal 2008/09 wurden im Segment Automotive 238 Mio EUR Umsatz erzielt, das Segmentergebnis lag bei 21 Mio EUR. Der Gesamtkonzern erreichte im Schlussquartal (30. September) 855 Mio EUR Umsatz und ein Segmentergebnis in Summe von 52 Mio EUR.

Webseiten: www.infineon.com www.zf.com -Von Matthias Karpstein, Dow Jones Newswires, +49 89 55214030, matthias.karpstein@dowjones.com DJG/mak/kgb/jhe Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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