Balda für Lohn-Außenstände bei Ex-Töchtern nicht verantwortlich

11.02.2008
BAD OEYNHAUSEN (Dow Jones)--Die Balda AG hat eine Mitverantwortung für ausstehende Lohnzahlungen an die Mitarbeiter der verkauften Handyschalen-Fertigung zurückgewiesen. Nach einem Bericht der Bielefelder Tageszeitung "Neue Westfälische" erklärte das SDAX-Unternehmen am Montag, man sei allen Zahlungsverpflichtungen aus dem Verkauf der europäischen Infocom-Aktivitäten nachgekommen.

BAD OEYNHAUSEN (Dow Jones)--Die Balda AG hat eine Mitverantwortung für ausstehende Lohnzahlungen an die Mitarbeiter der verkauften Handyschalen-Fertigung zurückgewiesen. Nach einem Bericht der Bielefelder Tageszeitung "Neue Westfälische" erklärte das SDAX-Unternehmen am Montag, man sei allen Zahlungsverpflichtungen aus dem Verkauf der europäischen Infocom-Aktivitäten nachgekommen.

Laut dem Zeitungsbericht vom Samstag haben rund 480 Beschäftigte von Balda Solutions GmbH und Balda Werkzeugbau GmbH nur 40% ihrer Januar-Löhne ausgezahlt bekommen. Geschäftsführer Michael Menzel habe die Maßnahme damit begründet, dass die Balda AG als ehemalige Muttergesellschaft ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen sei. Die Liquiditätslage sei angespannt, und es fehle ein "signifikanter Betrag".

Balda hatte sich im Dezember von ihrer zuletzt verlustbringenden Produktion von Gehäusen für Handys getrennt und will sich künftig überwiegend auf die Herstellung von Tastbildschirmen konzentrieren, dies jedoch in Asien. Balda Solutions Deutschland GmbH, Balda Werkzeugbau GmbH und Balda Solutions Hungaria Kft mit insgesamt 800 Mitarbeitern gingen zum Jahresende an die bis dahin unbekannte Gesellschaft KS Plastic Solutions über.

"Wir wissen nicht, was bei der KS Plastic Solutions-Gruppe vorgeht, aber wir sind bestürzt, dass den Mitarbeitern dort Löhne und Gehälter vorenthalten werden", erklärte Balda-Vorstandsvorsitzender Joachim Gut laut Mitteilung vom Montag: "Wir haben keine Hinweise, dass Teile der KS Plastic Solutions-Gruppe Zahlungsschwierigkeiten haben". Nach seiner Kenntnis gebe es ausreichende Liquidität zur Begleichung der Löhne und Gehälter, so Gut.

Laut "Neue Westfälische" spielt bei den ehemaligen Balda-Töchtern auch die noch ausstehende Entscheidung des Betriebsrats über einen Sozialplan eine Rolle. Erst wenn dieser feststehe, werde sich entscheiden, ob der Finanzinvestor Aurelius AG wie angekündigt in die Handyschalen-Fertigung einsteige - und damit auch, wie die Zukunft des Balda-Werks in Bad Oeynhausen aussehe.

Anfang Januar war bereits spekuliert worden, der Verkauf der drei Tochterfirmen könne noch platzen. Dies hat Balda allerdings zurückgewiesen. Nach Presseinformationen soll Aurelius rund 20 Mio EUR für den Sozialplan gefordert haben.

Aus Finanzkreisen verlautete kürzlich, die Verluste aus dem verkauften Handyschalen-Geschäft summierten sich für die Balda AG im vergangenen Jahr auf 40 Mio EUR. Die Summe hat Balda ebenfalls als falsch bezeichnet. Vorstandsvorsitzender Gut sprach vor zehn Tagen von Belastungen "in einem kleinen zweistelligen Millionenbereich". Zahlen für 2007 will der Konzern am 19. März vorlegen.

Webseiten: http://www.balda.de/ http://www.nw-news.de/ DJG/kla/rio/nas

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