Shopware Community Day 2015

Bepado ist tot – es lebe „Shopware connect“

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Auch der Shopware Community Day 2015 war für den Software-Hersteller ein voller Erfolg: Über 1.500 Besucher sorgten bereits Wochen voraus für ein ausverkauftes Event.

Mit der alpha-Version von "bepado" wollte ShopwareHändler und Lieferanten auf einer digitalen Plattform miteinander vernetzen. Im Vorjahr wurde noch die beta-Version von bepado feierlich zu Grabe getragen (sieheBild und Video unten im Text, ChannelPartner berichtete); auf dem diesjährigen Shopware Community Day ist bepado nun endgültig "gestorben". Das haben aber die Macher von Shopware sehr geschickt verpackt.

Auch der Shopware Community Day 2015 war mit 1.500 Besucher komplett ausverkauft.
Auch der Shopware Community Day 2015 war mit 1.500 Besucher komplett ausverkauft.
Foto: Shopware AG

Man habe zu viele Funktionen eingeführt, die später dann nicht mehr in Anspruch genommen wurden, bepado sei zu komplex geworden, so Shopware-Vorstand Stefan Haman in seiner Eröffnungsrede, In Wahrheit wollte der Anbieter 2014 mit bepado.com auch eine Amazon-Alternative auf die Beine stellen - mit klarer Ausrichtung auf den B2C-Handel.

Diese Option hat der Anbieter nun tatsächlich "zu Grabe getragen" und mit "Shopware connect" einen kompletten Neustart gewagt. Damit kehrt der Softwarehersteller wieder zu seiner Ursprungsidee zurück, eine Plattform zur digitalen Vernetzung von Lieferanten, Distributoren und Händlern zu etablieren - eben eine reine B2B-Community.

Shopware-Vorstand Sebastian Hamann musste in seiner Keynote "bepado" noch Mal "zu Grabe tragen".
Shopware-Vorstand Sebastian Hamann musste in seiner Keynote "bepado" noch Mal "zu Grabe tragen".
Foto: Shopware AG

Via Shopware-Connect können nun theoretisch alle 48.000 Shopware-User alle angebundenen Lieferanten kontaktieren, ausgesuchte Artikel in andere Shops reinstellen und deren Verkäufe dort direkt nachverfolgen.

Die in Shopware-Connect eingebauten Workflows sind laut Anbieter kaufmännisch "sauber" programmiert, so dass dort verbindliche Angebote erstellt und mit Auf- bzw. Abschlägen direkt berechnet werden können.

Und es können aber auch Shopware-fremde Shops an dieses System angebunden werden, denn die Connect-API ist offen, der Zugang ist aber nur über einen bestehenden Shopware-Account möglich. Dann lassen sich Artikel auch in Fremdshop-Systeme transferieren.

Das Motto "Circus" haben die Macher des Shopware Community Days 2015 ernst genommen und Repräsentanten des chinesischem Staatszirkus nach Ahaus eingeladen.
Das Motto "Circus" haben die Macher des Shopware Community Days 2015 ernst genommen und Repräsentanten des chinesischem Staatszirkus nach Ahaus eingeladen.

Ein weiterer Grund für die Umbenennung in "Shopware connect" war laut Anbieter der Wunsch vieler Kunden und Partner, für die es lange nicht klar war, dass "bepado" überhaupt etwas mit Shopware zu tun hat. Shopware connect wird voraussichtlich ab November 2015 zur Verfügung stehen.

Shopware Enterprise als Marktplatz nutzen

Mir der "Enterprise"-Edition von "Shopware 5.1" lassen sich aber auch "private", also exklusive, geschlossene Marktplätze aufbauen. Das könnte beispielsweise ein Hersteller tun, der nur mit wenigen Distributoren und einem fest definierten Stamm an autorisierten Händler online zusammen arbeitet. Für den Endkunden bietet ein derartiger Marktplatz den Vorteil, dass er stets bei dem Händler seines Vertrauens einkauft, aber bei fehlender Ware auch auf einen anderen Online-Händler ausweichen kann.

Der Händler wiederum stärkt auf diese Weise die geschäftliche Bindung an seinen Kunden und kann ihn (falls möglich) auch in sein stationäres Geschäft einbinden, indem er ihm etwa anbietet, die online bestellte Ware direkt vor Ort in seinem Laden abzuholen ("click & collect"), um sich auf diese Weise seine Cross- und Upselling-Potential zu sichern. Beliebt ist diese Option beispielsweise in Franchise-Netzwerken.

Für den Aufbau eines derartigen exklusiven Distributionsnetzwerks eignet sich die Markplatz-Funktion von "Shopware Eneterprise" am besten. Zur Schaffung von offenen Marktplätze empfiehlt der Hersteller sein "Shopware Connect".

Was sonst am Shopware Community Day zu sehen und hören war, darüber haben die Kollegen von t3n ausführlich berichtet. Und Shopware selbst hat ebenfalls ein Recap der eigenen Veranstaltung ins Netz gestellt. (rw)

2014 wurde schon die beta-Version von "bepado" zu Grabe getragen, 2015 geschah dies auch mit der "alpha"-Version.

Prämierte Online-Shops, die auf Shopware laufen:

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