Millionenbetrug mit Druckern und Kopierern

Betrügerische Händler prellen Leasing-Firmen

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Drei Geschäftsleute aus Südbaden haben durch fingierte Drucker- und Kopierergeschäfte Leasinggesellschaften in Millionenhöhe betrogen. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben.

Dass man mit Druckern und Kopierern jede Menge Geld verdienen kann, haben ein Händler aus dem badischen Rheinfelden und ein Ehepaar aus Emmendingen bewiesen, allerdings war die Vorgehensweise alles andere als legal.

Leasing-Gesellschaften zahlten Millionenbeträge für Drucker und Kopierer, die nur auf dem Papier existierten. Einer der Beteiligten zeigte sich selbst an, das Betrugssystem flog auf.
Leasing-Gesellschaften zahlten Millionenbeträge für Drucker und Kopierer, die nur auf dem Papier existierten. Einer der Beteiligten zeigte sich selbst an, das Betrugssystem flog auf.
Foto: Bundespolizei

Die Geschäftsleute hatten sich folgenden Deal ausgedacht: Der 55-jährige Unternehmer aus Rheinfelden verkaufte dem Ehepaar Drucker und Kopierer, die diese über diverse Leasing-Firmen finanzierten. Die Geräte existierten allerdings nur auf dem Papier. Die Leasing-Gesellschaften bezahlten so insgesamt 16 Millionen Euro an den Rheinfeldener Händler. Der gab nach Abzug seines Anteils von zwei Millionen Euro die restlichen 14 Millionen Euro an das Emmendinger Paar weiter. Diese bedienten daraus teilweise die Leasing-Raten von sechs Millionen Euro.

Banden- und gewerbsmäßiger Betrug in 184 Fällen

Bei den betroffenen Leasing-Firmen unter anderem aus Mannheim, Karlsruhe, Stuttgart, Balingen, Ravensburg, Hamburg, Düsseldorf und Wuppertal wurde nicht überprüft, ob die Geräte wirklich existieren. So hätte man beispielsweise bei den Herstellern die Seriennummern abgleichen können.

Erst als einer der Angeschuldigten aus Emmendingen sich selbst anzeigte, weil ihm und seiner Frau die Leasingraten über den Kopf wuchsen, flog das Betrugssystem auf. Die Ermittlungen führte das Polizeipräsidium Freiburg für die für die Schwerpunktabteilung für Wirtschaftskriminalität der Staatsanwaltschaft Mannheim. Die Staatsanwaltschaft hat nun gegen das Trio wegen banden- und gewerbsmäßigen Betruges in 184 Fällen Anklage zur Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Mannheim erhoben.

Zur Startseite