Computerinsel Photoline 17

Bildbearbeitung mit ungewöhnlichen Funktionen (ausführlicher Test)

16.04.2012
Von Dirk Bongardt
Vom deutschen Anbieter Computerinsel gibt es eine vielseitige Software zur Bearbeitung von Bildern.
Günstige und vielseitige Alternative zu herkömmlichen Bildbearbeitungsprogrammen: "Photoline 17" von Computerinsel
Günstige und vielseitige Alternative zu herkömmlichen Bildbearbeitungsprogrammen: "Photoline 17" von Computerinsel

Neben Funktionen zur Bildkorrektur enthält "Photoline 17" des Herstellers Computerinsel eine mehr als nur rudimentäre Bildverwaltung. Die Software eignet sich zudem für grundlegende DTP-Arbeiten bis hin zur Ausgabe drucktauglicher PDF-Dokumente und kann Animationen erzeugen.

Das Programm bietet eine Bearbeitungsansicht, die ähnlich aufgebaut ist wie herkömmliche Bildbearbeitungsprogramme, und eine Bildübersicht, mit der sich sämtliche auf dem System gespeicherten Fotos sichten lassen. Die Bildübersicht liefert nicht nur kleine Vorschaubilder aller Aufnahmen, sondern bietet auch Zugriff auf deren IPTC- und Exif-Daten, erlaubt eine Verschlagwortung und eine darauf basierende Suche.

Positiv aufgefallen sind uns die Symbole, die in der Bildübersicht unmittelbar am Fuß jeder Aufnahme angezeigt werden: Auf einen Blick wird so ersichtlich, ob das Bild Exif-, IPTC- und XMP-Daten enthält, ob ein Farbprofil eingebettet ist, ob bei der Aufnahme ein Blitz verwendet wurde und andere Informationen mehr. Fortgeschrittenen Fotoenthusiasten erleichtern diese Symbole das Stöbern in Bildbestand deutlich. Enthält ein Foto Geodaten, lässt es sich auch auf einer internetbasierten Landkarte darstellen.

Kleines Manko: Die Größe der Vorschaubilder kann nicht direkt aus der Bildübersicht heraus geändert werden, sondern nur, eher umständlich, über "Bearbeiten/Einstellungen/Bildübersicht/Vorschaubilder" und die manuelle Eingabe von Breite und Höhe.

Die Bildbearbeitung selbst ähnelt den Produkten der Mitbewerber: Eine Werkzeugleiste links enthält die Mal- und Auswahlwerkzeuge. Wichtige Dialoge wie die Ebenen-Palette, die Werkzeugeinstellungen und ein Histogramm sind standardmäßig am rechten Rand angebracht, lassen sich aber auch frei auf der Arbeitsoberfläche platzieren.

Die Funktion der Bedienelemente weicht mitunter etwas vom üblichen ab: So ist der "Stempel" kein Retuschewerkzeug, sondern ermöglicht es, unterschiedliche Objekte ins Bild zu stempeln. Aber es gibt auch den zur Retusche notwendigen Klonpinsel. Wo andere Bildbearbeitungen Objekte jedoch wie von Zauberhand automatisiert verschwinden lassen, erfordert das Übermalen mit dem Klonpinsel bei Photoline 17 allerdings immer noch sorgfältige – und mitunter auch zeitaufwändige – Handarbeit. Das gilt ebenso für den "Automatikradierer": Er hilft, Objekte konturgenau aus dem Bild zu löschen. Die Toleranz, mit der der Radierer arbeitet, muss freilich von Bild zu Bild präzise angepasst werden.

Im Menü "Filter/Digitalkamera" finden sich unter anderem Funktionen zur Linsenkorrektur und zur Begradigung der vor allem bei Architekturaufnahmen auftretenden "stürzenden Linien". Beide Funktionen lassen sich relativ einfach nutzen, bieten allerdings ein so kleines Vorschaufenster, dass ein präzises Setzen der Hilfslinien respektive des Verzerrungsgitters gewöhnlich mehrere Versuche erfordert.

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