Standort soll bleiben

Blackberry-Chef zu Sparprogramm: "Wir brauchen Bochum!"

04.07.2012
Schwierige Zeiten für den kanadischen Blackberry-Hersteller RIM. Ein umfangreiches Sparprogramm soll das Unternehmen über die nächsten Quartale führen. Die Wende soll Anfang 2013 ein neues Betriebssystem ermöglichen, wie Vorstandschef Thorsten Heins erläutert.

Schwierige Zeiten für den kanadischen Blackberry-Hersteller RIM. Ein umfangreiches Sparprogramm soll das Unternehmen über die nächsten Quartale führen. Die Wende soll Anfang 2013 ein neues Betriebssystem ermöglichen, wie Vorstandschef Thorsten Heins erläutert.

Der Blackberry-Hersteller RIM will trotz drastischer Sparmaßnahmen an seinem Entwicklungszentrum in Bochum festhalten. Vorstandschef Thorsten Heins sagte am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa: "Da sehe ich im Moment wenn überhaupt, dann nur geringfügige Einschnitte, weil wir nach wie vor unser europäisches Entwicklungszentrum in Bochum brauchen."

Nach einem Sturz in die roten Zahlen hat das kanadische Unternehmen in der vergangenen Woche den Abbau von 5.000 der 16.500 Arbeitsplätze angekündigt. Mit der umfassenden Umstrukturierung sollen bis zum Ende des Finanzjahrs im Februar 2013 eine Milliarde Dollar an Kosten gespart werden.

"Die nächsten Quartale werden herausfordernd", sagte Heins. In Europa, Asien und anderen Regionen gebe es weiter wachsende Nachfrage nach Blackberry-Produkten. "Aber wir sind halt in den USA doch recht stark unter Druck, besonders im Consumer-Segment." Dieser Druck werde weiter anhalten, bis "zu einem frühen Zeitpunkt im ersten Quartal 2013" die ersten Geräte mit dem neuen Betriebssystem Blackberry 10 in den Markt kämen.

Zu Spekulationen über einen möglichen Verkauf einzelner Geschäftsbereiche sagte Heins, die Geschäftsleitung lasse sich von Investmentbanken beraten, "um zumindest alle Optionen zu verstehen". Dies sei auch ganz im Interesse der Aktionäre von RIM. "Wir schauen uns schon verschiedene Möglichkeiten an, aber der Focus ist völlig darauf ausgerichtet, Blackberry 10 in den Markt zu bringen." Auch sei es kaum sinnvoll, jetzt auf ein anderes Betriebssystem wie Windows 8 zu wechseln, "weil wir dann gar keine Differenzierung mehr sehen für uns".

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