Leider nicht abwärtskompatibel

Bluetooth 4.0 ist auf Low Energy und nicht auf Streaming ausgelegt

13.12.2011
Das neue iPhone 4S hat ihn schon, das Motorola Droid Razr auch: einen dualen Chip, der sowohl konventionelles Bluetooth als auch die Version 4.0 unterstützt. Die ist extrem stromsparend, aber leider nicht kompatibel zu den Vorgängern.

Das neue iPhone 4S hat ihn schon, das Motorola Droid Razr auch: einen dualen Chip, der sowohl konventionelles Bluetooth als auch die Version 4.0 unterstützt. Die ist extrem stromsparend, aber leider nicht kompatibel zu den Vorgängern.

Suke Jawanda, Chief Marketing Officer der Blutooth SIG aus Kanada, ist erst seit etwas mehr als einem Jahr dabei, aber begeistert von der Organisation, die bereits über 15.000 Mitglieder zählt. Er hat den Weg nach Deutschland gefunden, um die unter den Logos "Bluetooth Smart Ready" und "Bluetooth Smart" vermarktete neue Version 4.0 vorzustellen, die als extrem energiesparend (Low Energy) eine neue Revolution darstellen soll.

Verwirrend: Smart Ready steht für den Dual-Chip, Smart für den v4.0-Single-Chip.
Verwirrend: Smart Ready steht für den Dual-Chip, Smart für den v4.0-Single-Chip.

Bluetooth Classic (bis Version 3.0) werde aber für den Audio- und Videobereich weiter gebraucht, weil Version 4.0 keine großen Datenströme für Streaming verträgt. Das sei eben der Kompromiss, den man zugunsten des niedrigen Stromverbrauchs eingehen musste, so Jawanda.

Mehr zum Thema: Schon über 7 Milliarden Bluetooth-Geräte verkauft

Der Unterschied zwischen Smart Ready und Smart ist der, dass Geräte, die das erste Logo tragen dürfen, wie das iPhone 4S, das Motorola Droid Razr und das Mitte 2011 vorgestellte neue MacBook Air als Hub funktionieren, die für Video-Streaming zum Beispiel die superschnelle Vorgängerversion 3.0 unterstützen als auch die Version 4.0.

Künftige Einsatzgebiete für Bluetooth Low Energy (BLE)

Die ist zwar nicht zu den Vorgängern kompatibel, soll aber für sehr hohe Laufzeiten mit kleinen Knopfzellen sorgen und dafür, dass in Zukunft viele Geräte mit dem Internet oder der Cloud verbunden werden können, die es bisher nicht waren, so zumindest Jawanda.

Als Beispiele nennt er Fitness- und medizinische Gesundheitsmessgeräte. Diabetespatienten müssten sich so die Daten nicht selbst aufschreiben, sondern könnten dem Arzt die vom Messgerät übertragenen Daten von mehreren Tagen direkt auf dem Smartphone zeigen oder ausdrucken.

Da das medizinische oder Fitness-Messgerät wie ein Kopfhörer mit Herzfrequenzmesser von Motorola in der Regel nur einfache Daten aufzeichnet und kein Streaming erfordert, brauchen sie keinen Dual-Mode-Chip, womit sie nicht nur kleiner und leichter gebaut werden können, sondern günstiger als die, die zwei Radiofrequenzen für Bluetooh Classical und Bluetooth 4.0 unterstützen.

Der englische Begriff "Bluetooth Smart Ready" für Geräte mit Dual-Mode-Chip scheint etwas unglücklich gewählt, weil "ready" (fertig oder ausgelegt für) bei HD oder 3D für die Verbraucher meist impliziert, dass sie damit nicht das volle Programm bekommen.

"HD ready"-Fernseher haben zum Beispiel nur eine 720p- und nicht die Full-HD-Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel, 3D-ready Projektoren haben in der Regel keinen HDMI-1.4a-Eingang, weshalb sie nur 3D-Material von einem PC mit entsprechender Grafikkarte aufnehmen können, nicht aber von einem 3D-Blu-ray-Player. (kh)

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