Beacons

Bluetooth-Sender bringen Menschen ins Internet der Dinge

14.07.2014

Wahlfreiheit durch Opt-in

Solche Szenarien gehören aber auch zu den Schreckensbildern eines "gläsernen Kunden", dessen Konsumverhalten lückenlos gespeichert wird. "Wir teilen diese Daten mit niemandem", versichert Sezer. "Wer da nicht sauber arbeitet, ist sofort raus aus dem Geschäft." Es bleibe stets die Entscheidung des Kunden, welchem Einzelhändler er so sehr vertraue, dass er das automatische Einchecken zulasse.

Auch Apple setzt auf die Erweiterung der Smartphone-Erfahrung mit Beacons, die hier firmentypisch als iBeacons bezeichnet werden. Die Unterstützung für diese Technik wurde im vergangenen Jahr in iOS 7 eingebaut, der siebten Version des Betriebssystems für iPhone und iPad.

Software-Entwickler freuen sich auf die neuen Möglichkeiten. "Beacons sind ein weiterer Schritt für die Verbindung zwischen realer und imaginärer Welt", sagt Rayko Enz, Geschäftsführer der Heilbronner Firma SIC Software GmbH. Im Zentrum stehe aus technischer Sicht die Möglichkeit, bestimmte Aktionen an bestimmten Orten auszulösen. Die Apple-Plattform biete da bislang Vorteile. Bei der Google-Plattform mache sich die Fragmentierung in unterschiedliche Android-Versionen bei der Hardware-Anbindung schnell negativ bemerkbar.

Der Preis für einen Beacon-Sender werde schon bald auf weniger als vier Euro sinken, erwartet Jawanda. Schon jetzt gebe es mit der Oxford Street in London eine ganze Straße mit Einzelhändlern, die auf den Beacon-Zug aufgesprungen sei.

Die Beacon-Technik werde den Alltag dramatisch verändern, erwartet der Informatiker Christian Goosen, der dazu im Mai eine Abschlussarbeit am Institut für Datenbanken und Informationssysteme der Universität Ulm vorgelegt hat (PDF). "Wir könnten eines Tages alle Armbänder tragen oder Beacons in uns implantiert haben und so als Menschen am Internet der Dinge teilnehmen." (dpa/mb)

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