Boeing-Manager sieht nur wenige Notverkäufe von Flugzeugen

20.01.2010
DUBLIN (Dow Jones)--Ein hochrangiger Manager des US-Flugzeugherstellers Boeing sieht keine Auswirkungen auf die Flugzeugpreise wegen der Verwerfungen bei den Flugzeugleasing-Gesellschaften. Es gebe immer weniger Notverkäufe, sagte Kostya Zolotusky, Managing Director der Boeing Capital Corp, in einem Interview am Dienstag am Rande einer Branchenkonferenz in Dublin. Auch zeigte sich Zolotusky wenig beunruhigt über den am Dienstag eingereichten Insolvenzantrag der Japan Airlines (JAL), einem wichtigen Boeing-Kunden.

DUBLIN (Dow Jones)--Ein hochrangiger Manager des US-Flugzeugherstellers Boeing sieht keine Auswirkungen auf die Flugzeugpreise wegen der Verwerfungen bei den Flugzeugleasing-Gesellschaften. Es gebe immer weniger Notverkäufe, sagte Kostya Zolotusky, Managing Director der Boeing Capital Corp, in einem Interview am Dienstag am Rande einer Branchenkonferenz in Dublin. Auch zeigte sich Zolotusky wenig beunruhigt über den am Dienstag eingereichten Insolvenzantrag der Japan Airlines (JAL), einem wichtigen Boeing-Kunden.

Einige der größten Flugzeugleasing-Gesellschaften, wie die der Royal Bank of Scotland Group plc (RBS), stehen derzeit zum Verkauf. Auch die zukünftigen Eigentumsverhältnisse bei der International Lease Finance Corp (ILFC), eines der Schwergewichte der Branche und Tochter des angeschlagenen US-Versicherers AIG, sind unklar.

Da die Leasinggesellschaften im Zuge der Finanzkrise ihr Engagement reduziert hatten, waren Boeing und der Wettbewerber Airbus gezwungen, ihre Kunden verstärkt bei der Finanzierung ihrer Bestellungen zu unterstützen. Boeing sei hierbei zurückhaltend gewesen, sagte Zolotusky. Analysten gehen davon aus, dass der US-Flugzeughersteller 2009 seinen Kunden weniger als die ursprünglich in Aussicht gestellten 1 Mrd USD zur Verfügung gestellt hat.

Die Verhandlungen mit möglichen Kreditgebern für die Boeing 787 "Dreamliner" dauerten an, sagte der Boeing-Manager. Trotz einiger Stornierungen wegen der mehr als zweijährigen Verspätung bei dem Projekt seien mögliche Kreditgeber angesichts des hohen Auftragsbestands von rund 850 Boeing 787 gelassen.

Mit JAL hat am gestrigen Dienstag ein wichtiger Boeing-Kunde Insolvenzantrag eingereicht. Die japanische Fluglinie hat 35 Boeing 787 bestellt und will an dieser Bestellung festhalten. Dafür will JAL alle 37 verbliebenen Boeing 747-400 sowie 16 MD-90 stilllegen.

Ein Leasingunternehmen warnte deshalb gestern vor einem möglichen Überangebot an 747. Die Preise für die 747, die bereits im vergangenen Jahr um rund ein Drittel auf 60 Mio USD für einen fünf Jahre alten Jumbo gefallen sind, könnten weiter unter Druck geraten.

Neben den 787 hat JAL bei Boeing auch 20 737, neun 767 und sieben 777 bestellt. "Wir arbeiten mit ihnen, um eine Lösung zu finden", sagte ein Boeing-Sprecher zu den Verhandlungen mit JAL.

Webseite: www.boeing.com -Von Kaveri Niththyananthan, Dow Jones Newswires, (Doug Cameron hat zu diesem Bericht beigetragen.) +49 (0)69 29725 104, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/has/cbr Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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