Brüderle: US-Vorgehen bevorzug bei Tankerauftrag Boeing

09.03.2010
BERLIN (Dow Jones)--Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle sieht in dem Vorgehen des US-Verteidigungsministeriums bei der erneuten Ausschreibung des Tankerauftrags als klare Benachteiligung des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS und warnte vor Protektionismus.

BERLIN (Dow Jones)--Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle sieht in dem Vorgehen des US-Verteidigungsministeriums bei der erneuten Ausschreibung des Tankerauftrags als klare Benachteiligung des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS und warnte vor Protektionismus.

Nachdem bei einer vorhergehenden Ausschreibung des Auftrags ursprünglich die EADS-Tochter Airbus und ihr Partner Northrop-Grumman den Zuschlag erhalten hatten, werde mit der jetzigen Vorgehensweise Boeing durch die US-Regierung deutlich bevorzugt, kritisierte der deutsche Wirtschaftsminister. Als einziger Anbieter erhalte die Boeing Co damit deutliche wirtschaftliche und finanzielle Vorteile, ohne dass die Luftwaffe nach den üblichen Preis-Leistungskriterien das beste Produkt erhalten würde.

Brüderle warnte vor protektionistischem Verhalten und forderte, auch bei der Beschaffung von Rüstungsgütern den freien Wettbewerb nicht einseitig einzuschränken. "Gerade in der aktuellen Wirtschaftskrise schaden schon Anzeichen von Protektionismus", sagte der Minister.

Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS und sein US-Partner Northrop Grumman sind bei dem milliardenschweren Tankergeschäft mit der US-Luftwaffe aus dem Rennen. Die beiden Konzerne werden sich nicht um den 35 Mrd USD schweren Auftrag des US-Verteidigungsministeriums bewerben.

Die Ende Februar vorgelegten Ausschreibungsbedingungen würden den Wettbewerber Boeing klar bevorzugen, teilten Northrop Grumman und EADS North America am Montagabend mit. Der Airbus-Vorstandsvorsitzende Thomas Enders begründete den Rückzug mit der "Voreingenommenheit" der US-Regierung sowie den unfairen Wettbewerbsbedingungen bei der Neuausschreibung des Milliardenauftrags.

Webseite: www.bmwi.de -Von Beate Preuschoff, Dow Jones Newswires, +49 (0)30 - 2888 4122, beate.preuschoff@dowjones.com DJG/bep/sha Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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