Bundesnetzagentur: EU-Pläne zur Gebührenkürzung "sehr gewagt"

27.06.2008
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Bundesnetzagentur hält die EU-Pläne zur Kürzung der Terminierungsentgelte für Mobilfunkgespräche für "sehr gewagt". Statt der von der EU angekündigten 70%-Kürzung sei eine 40%-ige Reduzierung in den nächsten drei Jahren realistisch, sagte Matthias Kurth, Präsident der Behörde am Freitag.

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Bundesnetzagentur hält die EU-Pläne zur Kürzung der Terminierungsentgelte für Mobilfunkgespräche für "sehr gewagt". Statt der von der EU angekündigten 70%-Kürzung sei eine 40%-ige Reduzierung in den nächsten drei Jahren realistisch, sagte Matthias Kurth, Präsident der Behörde am Freitag.

Kurth kommentierte am Rande einer Industriekonferenz die am Tag zuvor von Vivane Reding, für Telekommunikation zuständige EU-Kommissarin, angekündigten Pläne. Danach sollen die Gebühren für netzübergreifende Gespräche im Mobilfunk um 70% in den nächsten drei Jahren gesenkt werden.

Europäische Mobilfunkanbieter wehren sich gegen diese Absicht. Am Donnerstag hatte der CEO der Mobilfunksparte T-Mobile der Deutsche Telekom AG, Hamid Akhavan, gesagt, die angekündigten Kürzungen um 70% seien "zu drastisch".

Für die Bundesnetzagentur ist eine weitere Kürzung der sogenannten Terminierungsentgelte realistisch, allerdings nicht in der von Reding gewünschten Höhe. "Wir haben die Gebühren in den vergangenen vier Jahren um 40% gesenkt und eine weitere Senkung um 40% in den nächsten drei Jahren ist realistisch", sagte Kurth. Er wolle damit zu diesem Zeitpunkt jedoch kein festes Ziel definieren, fügte er hinzu.

Die derzeit verlangten Gebühren seien in einer "vernünftigen Bandbreite" und reichten innerhalb Europas von 0,06 bis 0,12 EUR. Ausnahmen seien nur Bulgarien, wo die Terminierungsentgelte höher und Zypern, wo sie niedriger lägen, so Kurth weiter. Derzeit darf T-Mobile von ihren Wettbewerbern 0,0792 EUR je Minute für netzübergreifende Gespräche verlangen.

Webseite: http://www.bundesnetzagentur.de -Von Archibald Preuschat, Dow Jones Newswires, +49 (0) 69 29725 104; unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/mmr/jhe -0-

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