CAD mit Produktinfos verknüpfen

19.05.2006
Bisher trat PTC kaum als Channel freundliche Company in Erscheinung, dass soll sich nun ändern. Dabei sind sowohl Service-Partner gefragt als auch ISVs.

Von Dr. Ronald Wiltscheck

Parametric Technology (PTC) bedient Kunden mit Umsätzen unter 100 Millionen Dollar in Europa über ein Netzwerk von VARs. Damit erzielt der Anbieter von Produkt-Management-Lösungen etwa ein Fünftel seines Umsatzes im Channel. Dieser Anteil soll bis zum Jahr 2008 auf ein Drittel ansteigen. In Deutschland hat der Hersteller rund 50 Vertriebs- und Servicepartner unter Vertrag.

Deren Zahl müsse aber nicht zwangsläufig steigen, um die Zielmarke 30 Prozent im indirekten Vertrieb zu erreichen, meint Tobias Kahl, Director Channel Sales. Denn auch die bestehenden Partner könnten verstärkt das PLM-Lösungsportfolio (Product Lifecycle Management) des US-amerikanischen Anbieters vertreiben, vorausgesetzt, sie bringen das nötige Know-how mit. Potential für neue Geschäftskooperationen sieht Kahl hingegen bei Anbietern von ERP-Software.

Gleich vier Partner Account Manager (PAM) kümmern sich bei PTC Deutschland um diese Unternehmen. Hinzu kommt technischer, zum Teil kostenloser, Support seitens der Ingenieure des Softwareherstellers.

PTC beschäftigt weltweit fast 4.000 Mitarbeiter (in der D-A-CH-Region 350) und hat im vergangenen Jahr 721 Millionen Euro umgesetzt. Die Erlöse verteilen sich zu etwa je einem Drittel auf Nordamerika, Europa und den Rest der Welt. Davon entfallen 29 Prozent auf Lizenzverkäufe, 48 Prozent auf Maintenance und 23 Prozent auf sonstige Dienstleistungen.

In den ersten drei Monaten 2006 hat das Unternehmen einen Umsatz von 200,2 Millionen Dollar erzielt, 14 Prozent mehr als im Vorjahresvergleichszeitraum. Der Nettogewinn betrug 10,8 Millionen Dollar, im Vorjahr waren es noch 20,5 Millionen. In Europa konnte der Anbieter seinen Umsatz um 13 Prozent erhöhen.

Mathe-Know-how gekauft

Anfang Mai 2006 hat PTC die Firma Mathsoft übernommen - für 63,25 Millionen Dollar in bar. Mathsoft ist vor allem als Hersteller der Berechnungs- und Simulationslösung "Mathcad" bekannt, einer mathematischen Hilfssoftware für Ingenieure und Naturwissenschaftler. Im Vorjahr hat das Unternehmen rund 20 Millionen Dollar umgesetzt.

Mit dem Erwerb von Mathsoft erweitert PTC sein Portfolio an Product-Lifecycle-Management-(PLM)-Lösungen um Berechnungssoftware. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Kartellbehörden wird die Übernahme voraussichtlich nächste Woche abgeschlossen sein.

"Mathsoft ist eine wichtige Ergänzung für PTC, denn der Bereich CAE (Computer Aided Engineering) zählt zu den am schnellsten wachsenden Segmenten in PDM-Markt (Produkt-Daten-Management)", kommentiert PTC-Chef C. Richard Harrison die Akquisition. Etwa 900 Kunden setzen bereits die Lösungen beider Softwarehersteller ein. Darüber hinaus betreut PTC über 40.000 Unternehmen, Mathsoft zählt 90 Prozent der Fortune 1.000-Unternehmen, 500 staatliche Stellen sowie 2.000 Hochschulen und Universitäten zu seiner Klientel.

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