Systemhaus setzt auf Cloud und Digitalisierung

Cema wieder zweistellig gewachsen

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Cema AG hat das vergangene Kalenderjahr mit einem Gesamtumsatz von 50,5 Millionen Euro abgeschlossen.
 
  • Umsatzplus: 16 Prozent
  • Umsatz (absolut): 50,5 Millionen Euro
  • Wachstumstreiber: E-Procurement, Cloud, IT-Infrastruktur, Security
  • Umsatzziel 2018: 100 Millionen Euro
  • Cema zahlt mehr Steuern als Facebook

Damit hat das Mannheimer IT-Systemhaus 2015 um fast sieben Millionen Euro zugelegt, was einem Umsatzwachstum von 16 Prozent entspricht. Wachstumstreiber waren die elektronische Beschaffung, Cloud-Lösungen, agile Rechenzentrumsarchitekturen und IT-Security-Lösungen. Mit einem Jahresumsatz von über 50 Millionen Euro gehört Cema auf jeden Fall zu den 50 größten IT-Systemhäusern Deutschlands.

Den stärksten Zuwachs verbuchte der Bereich E-Procurement (elektronische Beschaffung). Auf der hierfür von Cema entwickelten maßgeschneiderten elektronische Bestellplattform können gewerbliche Endkunden ihr IT-Equipment ordern und dabei gegenüber dem konventionellen Einkauf bis zu 30 Prozent an Kosten sparen. Dafür sorgen bei Cema Features wie Integration in die Warenwirtschaft, individualisierte Genehmigungsworkflows und Logistik-Services.

Gegenüber 2014 stieg Cemas Warenumsatz im Projektgeschäft um ein Drittel zu und trug mit 60 Prozent den größten Anteil zu den Gesamterlösen bei. Der Umsatz bei Dienstleistungen erreichte 2015 mit 16,4 Millionen Euro projektbedingt nicht ganz das Niveau von 2014.

Cema zahlt mehr Steuern als Facebook

Thomas Steckenborn, Vorstandsvorsitzender der Cema AG: "Wir fahren auch im laufenden Jahr einen strammen Wachstumskurs!"
Thomas Steckenborn, Vorstandsvorsitzender der Cema AG: "Wir fahren auch im laufenden Jahr einen strammen Wachstumskurs!"
Foto: Cema AG

Das Vorsteuerergebnis (EBT) der Cema-Gruppe belief sich im Vorjahr auf 0,759 Millionen Euro. Der dadurch erwirtschaftete Jahresüberschuss betrug damit 0,478 Millionen Euro. Und wie in den Vorjahren verbleibt der größte Teil dieses Gewinns beim Systemhaus. Die Eigenkapitalquote der Cema AG liegt bei 40 Prozent (Cema-Gruppe: knapp 18 Prozent). Die Cema-Aktionäre erhalten eine Dividende von 40 Cent pro Aktie.

Mit diesem Ergebnis zeigt sich Thomas Steckenborn, Vorstandsvorsitzender der Cema AG, durchaus zufrieden. Nicht einverstanden ist er jedoch mit der hohen Steuer- und Abgabenlast für mittelständische Unternehmen. So führte die Cema AG im Vorjahr insgesamt 0,281 Millionen Euro an Ertragssteuern ab.

Zum Vergleich: der Internetgigant Facebook zahlte 2013 gerade Mal 0,220 Millionen Euro Steuern in Deutschland, so Steckenborn. "Wir versteuern unsere Ergebnisse vollständig und korrekt. Dadurch tragen wir als kleiner Mittelständer erheblich zur Finanzierung des Standortes Deutschland bei, während internationale Konzerne durch Steuertricks ihre Abgaben massiv mindern. Für diese Praxis habe ich absolut kein Verständnis", sagt der Cema-Chef.

Wachstumsfelder Cloud und Digitalisierung

Auch im laufenden Jahr wächst Cema weiter. Kunden des Systemhauses fragen vor allem agile IT-Infrastrukturen, insbesondere Cloud-Lösungen, nach. "Im Mittelstand kommt der Cloud-Technologie zunehmend eine Schlüsselfunktion zu, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen", sagt der Cema-CEO. Nur durch Cloud basierte Vernetzung und Echtzeitverfügbarkeit von Informationen könnten laut Steckenborn Unternehmen Innovationen schneller vorantreiben, Geschäftsprozesse straffen oder ihren Kunden zusätzliche Services anbieten

Das Cloud-Geschäft wird bei Cema intensiviert - insbesondere im Segment Microsoft Office 365. Das Managed-Office-Paket soll um zusätzliche inklusive Services ergänzt werden. So möchte das Systemhaus die gesamte Verwaltung und Wartung der IT-Systeme für seine Kunden übernehmen.

Im Windschatten von Cloud und Digitalisierung nehmen die Bereiche IT-Security und IT-Business Consulting zusätzlich an Fahrt auf, und her wird Steckborn konkreter "Was uns auszeichnet ist, dass wir unsere Kunden in all diesen Technologiefeldern partnerschaftlich begleiten", sagt Steckenborn. Und der Cema-Chef hat sich für die Zukunft noch viel vorgenommen Sein ehrgeiziges Ziel: Bis Ende 2018 soll 100-Millionen-Euro-Umsatz-Grenze überschritten werden.

Aktuell beschäftigt die Cema-Gruppe 208 Mitarbeiter und ist mit Niederlassungen an zehn Standorten vertreten: Hamburg, Berlin, Hannover, Dortmund, Köln, Mannheim, Frankfurt am Main, Nürnberg, Stuttgart, München.

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