"Channel ist nicht gleich Channel"

08.01.2007

Nach einem guten ersten Halbjahr rechnet Avnet-Deutschland-Chef Hundt für das gesamte Geschäftsjahr bis Ende Juni 2007 mit einem Umsatz von 1,2 Milliarden Euro. Dabei wächst Avnet, einer der weltweit führenden Value-Added-Distributoren (VADs), auch durch Zukäufe. Die Übernahme des HP-VADs Zeta Computer ging Mitte 2006 reibungslos durch, die der GE-Tochter Access, mit der Avnet laut Hundt "mehr ins Sun-Geschäft kommen" will, ist noch nicht abgeschlossen. "Bei Servern und Storage sind weiter gute Wachstumsraten zu sehen, wobei Osteuropa heute natürlich deutlich mehr zieht als Westeuropa", so Hundt. Ziel sei es, in allen Ländern der Top-VAD für den jeweiligen Hersteller zu sein. Die Direktaktivitäten großer Storage-Hersteller, die bis vor drei Jahren "den Channel gar nicht oder kaum kannten", bereiten Hundt wenig Sorgen. "Für uns ist Channel nicht gleich Channel", denn selbst direkte Partner seien teilweise auf die Distribution angewiesen. Wie viel direkt oder indirekt laufe, hänge von den Margen ab und komme in Wellen. Stimmten die nicht oder gebe es Befürchtungen, über die Channel-Aktivitäten den "Markt-Touch" zu verlieren, ruderten manche Hersteller wieder zurück. Während Avnet einige Kooperationen wie die in den Bereichen Brocade, Seagate und Network Appliance ausgebaut hat oder plant, dies zu tun, wird auch ständig überprüft, was in den Value-Added-Ansatz passt oder nicht. "Ohne den haben wir keine Existenzberechtigung", meint Hundt. Das Notebook-Geschäft mit Toshiba habe man schon vor anderthalb Jahren eingestellt. Also gebe es auch keine Pläne, andere Notebookhersteller mit ihren geringen Margen ins Boot zu nehmen.

Klaus Hauptfleisch

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