"Channel muss sich um Mietsoftware kümmern"

01.10.2007

Microsoft hat Anfang dieser Woche erklärt, es werde Geschäftssoftware als SaaS (Software as a Service) anbieten. SAP setzt ebenfalls auf Mietsoftware. Stellt SaaS die Zukunft des Softwaregeschäfts dar?

Gerald Holler: Das Auto ist geleast, das Firmengebäude gemietet und selbst die Arbeitnehmer geliehen. Man bezahlt nur das, was man auch wirklich benötigt heutzutage für viele Unternehmen eine Selbstverständlichkeit. Nur eine Sache wird weiterhin in umfangreichen Paketen mit überwiegend unnützem Inhalt zu oftmals undurchsichtigen Lizenzbedingungen gekauft: Software.

Nur wenige Unternehmen gehen hier einen anderen, Geld und Administrationsaufwand sparenden Weg. Anstatt sich starre Lizenzpakete anzuschaffen, nutzen sie ihre Software "on demand". Entsprechende Programme werden modular und für jeden Arbeitsplatz einzeln lizenziert, eben nur in der wirklich benötigten Anzahl. So wird die Software zum Service, für den man nach Nutzen bezahlt.

Was kann der Channel tun?

Holler: Wir haben eine Umfrage unter 150 Resellern gemacht, die den Mittelstand betreuen. Das Ergebnis: Bei 15 Prozent der Reseller spielt SaaS bereits eine Rolle, während 51 Prozent noch keinerlei entsprechende Lösungen anbieten. Zu dieser Gruppe könnten auch 32 Prozent weitere der befragten Reseller gezählt werden: Sie kannten noch nicht einmal die Bedeutung dieses Begriffs.

Eine wenig vorteilhafte Tatsache, wenn man bedenkt, dass der Reseller als Experte in Sachen IT dem Endkunden neue Produkte und Vorgehensweisen vorzustellen hat. Erst wenn dem Channel die Möglichkeit der Vermietung von Software bekannt und selbstverständlich ist, sind kräftige Zuwächse in diesem Markt realistisch. WL

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