Commerzbank: Noch keine Entscheidung zum Kirch-DFL-Deal

31.10.2007
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Commerzbank AG prüft nach wie vor, ob sie sich beim geplanten Fußball-Geschäft des Medienunternehmers Leo Kirch und der Deutschen Fußball Liga (DFL) engagiert. Ein Commerzbank-Sprecher sagte Dow Jones Newswires am Dienstag auf Anfrage: "Wir prüfen weiter ein mögliches Engagement. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen."

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Commerzbank AG prüft nach wie vor, ob sie sich beim geplanten Fußball-Geschäft des Medienunternehmers Leo Kirch und der Deutschen Fußball Liga (DFL) engagiert. Ein Commerzbank-Sprecher sagte Dow Jones Newswires am Dienstag auf Anfrage: "Wir prüfen weiter ein mögliches Engagement. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen."

Ob es sich dabei ausschließlich um die von der DFL geforderte Bankbürgschaft für die jährlichen Mindestzahlungen handelt, die Kirch dem Fußballverband für die Vermarktung der Bundesliga-Fernsehrechte von 2009 bis 2015 garantiert hat, sagte der Sprecher nicht. Die Commerzbank ist in der Presse wiederholt als möglicher Bürge für Kirch genannt worden. Angeblich denkt die Bank aber auch über ein weiter gehendes Engagement bei der vorgesehenen Produktion der Bundesliga-Berichterstattung durch Kirch nach.

Zur Frage nach der Bankgarantie sagte Christian Seifert, Vorsitzender der DFL-Geschäftsführung, während eines Medien-Workshops am Dienstag in Frankfurt: "Die DFL hat gesagt, dass eine Bank bis Anfang kommenden Jahres in einer Absichtserklärung darlegen muss, ob sie dann Anfang 2009 die erste Bürgschaft übernimmt."

Anfang Oktober hatte die DFL mit Kirch für den Zeitraum 2009 bis 2015 ein neues Modell für die Fernsehvermarktung der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga vereinbart, das den Profi-Vereinen allein aus der Inlandsvermarktung Erlöse von mindestens 3 Mrd EUR garantiert. Die Mindesteinnahmen von 500 Mio EUR je Saison muss Kirch über eine Bankbürgschaft absichern. Sie ist Voraussetzung für das Geschäft und muss Anfang jeden Jahres von einem renommierten Finanzinstitut für die darauf folgende Saison gestellt werden.

Bedenken, dass es Kirch im Verlauf des Vertrages möglicherweise nicht mehr gelingt, eine neue Bürgschaft zu bekommen, wertete Seifert als sehr unwahrscheinlich. In Frankfurt "könnte auch ein Meteorit" einschlagen, sagte der DFL-Manager.

Das neue Vermarktungsmodell steht auf drei Säulen: Mit der Ausschreibung der Medienrechte im deutschsprachigen Raum beauftragt die DFL künftig eine Agentur - in diesem Fall Sirius, eine Tochter von Kirchs Agentur KF 15 GmbH. Im Live-Bereich erfolgt die Produktion eines fertigen Bundesliga-Programms in Eigenregie. Zur Vermarktung der Auslandsrechte gründet die DFL eine eigene Gesellschaft.

Seifert nannte am Dienstag Einzelheiten zum Vertrag mit Sirius. Über die garantierten 500 Mio EUR hinaus müsse die Agentur jährlich weitere 80 Mio EUR für die gemeinsame Produktion mit der DFL von Bundesligabildern zahlen. Erst dann würden die Einnahmen im Verhältnis 90 zu 10 zwischen den Partnern geteilt. Sirius werde direkt an die DFL-Geschäftsführung berichten. Auch werden der Agentur keine Rechte übertragen, bekräftigte Seifert. Die Entscheidung über die Annahme von Medienverträgen liege beim Vorstand des Ligaverbandes.

Webseiten: https://www.commerzbank.de/ http://www.bundesliga.de/de/ -Von Christine Benders-Rüger, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29275 111, unternehmen.de@dowjones.com DJG/cbr/rio/jhe

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