Mobile Anwendungen

CRM- und ERP-Software muss sich dem Smartphone öffnen

15.06.2009
Von Frank Niemann

Gemeinsame Komponenten für die CRM-Linien von Sage

Im Rahmen der Produktstrategie "Sage CRM 2010" entwickelt das Softwarehaus Sage mit Sitz in Frankfurt am Main eine Softwareumgebung, die die CRM-Produkte "Act!", "Sage CRM" und "Saleslogix" interoperabel machen soll. Zudem will der Anbieter Softwarekomponenten erstellen, die alle CRM-Linien gemeinsam verwenden können. Dazu zählen auch Verfahren für den Zugriff via Web und Smartphones. Bisher schreibt Sage mobile Funktionen für jedes Programm separat.

Andere Softwarehersteller bedienen sich des Know-hows von Partnern. Beispielsweise offeriert die Firma Koldt aus München für die ERP-Software "Abas Business Software" die Lösung "mBusiness". Der Abas-Partner nutzt hierbei Technik des Spezialisten Mobil Only aus Berlin. Nutzer von Geräten, die "PalmOS" oder Windows CE/Windows Mobile verwenden, können auf Daten und Funktionen der Abas-Applikation zugreifen. Kern der von Mobil Only gebauten Lösung ist ein Kommunikations-Server mit eigener Datenbank, der Geschäftsinformationen zwischenspeichert beziehungsweise mit den PDAs und Smartphones abgleicht. Ferner stellt dieser Server die Masken für die Endgeräte bereit. Zudem helfen Workflow-Funktionen, vordefinierte Abläufe zu steuern.

Neben der Abas-Software unterstützt das Produkt eine Reihe weiterer ERP-Systeme, wird aber auch dafür verwendet, Mainframe- beziehungsweise System-i-Systeme (AS/400) für mobile Devices zu öffnen.

Darüber hinaus arbeiten viele andere ERP-Anbieter an mobilen Konzepten. "Neben SAP sind dies beispielsweise SoftM (Semiramis), Epicor, Ams.Hinrichs+Müller, Demand Software Solutions (GENESIS4Web) und CSB-System", erläutert Lynn-Kristin Thorenz, Analystin beim Marktforschungs- und Beratungshaus PAC aus München.

Microsoft Dynamics Mobile

Für die ERP-Lösungen der Dynamics-Familie ("NAV" und "AX") hat Microsoft mit "Dynamics Mobile" eine Umgebung geschaffen, mit der sich mobile Anwendungen für Windows-Mobile-Geräte entwickeln lassen. Gebrauch gemacht hat davon beispielsweise der Microsoft-Partner Bartolome Röder AG aus München. Dessen Produkt "@Nav - Mobile Warehouse" erlaubt es Nutzern von Dynamics NAV, Lagerdaten an mobilen Endgeräten zu erfassen und an die Warenwirtschaft zu übermitteln.

Sicherheit nicht vergessen!

Mit einem reinen Datenzugriff ist es aber oft nicht getan. Insbesondere dann, wenn Firmen viele Mitarbeiter mit mobilen Geräten ausstatten wollen, benötigen sie Werkzeuge, um Benutzer, deren Zugriffsrechte und Profile zu verwalten. Ferner sollten mobile Zugriffe abgesichert und Daten verschlüsselt werden. Außerdem müssen die Umgebungen flexibel genug sein, dass ein Gerätewechsel keine umfangreichen Anpassungen nach sich zieht.

Zur Sicherheit zählt auch, die mobile Middleware vor Angriffen zu schützen. Aus diesem Grund unterhalten beispielsweise fast alle Kunden der erwähnten Firma Mobil Only den Kommunikations-Server im eigenen Haus oder lassen ihn von zuverlässigen Rechenzentren betreiben.

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