Test HP Spectre 13 x2 Pro

Das Arbeitstier von HP

Christian Fasold ist Gründer und Inhaber des Systemhauses Fasoft in Zorneding bei München.
Das HP Spectre 13 x2 Pro verspricht Tablet und vollwertiges Notebook in einem zu sein. Windows 8 ist genau für diese sogenannten "Detachable" Geräte ausgerichtet. Wie sich das HP Spectre x2 behaupten kann, zeigt der Test.
HP Spectre 13 x2 Pro
HP Spectre 13 x2 Pro
Foto: HP

Das HP Spectre 13 x2 Pro Notebook PC verspricht Tablet und vollwertiges Notebook in einem zu sein, das heißt das Display lässt sich von der Tastatur jederzeit trennen. Windows 8 ist genau für diese sogenannten "Detachable" Geräte ausgerichtet. So wundert es nicht, dass nun immer mehr "Detachables" auf den Markt kommen. Wie sich das HP Spectre x2 hier behaupten kann, zeigt der Test.

Immer mehr Notebook-Hersteller springen auf den Zug der Touch-Eingabe, wie man sie von Smartphone und Tablets bereits kennt, auf. Das HP Spectre 13 x2 Pro bietet nicht nur eine normale Eingabe per Tastatur sondern auch die Möglichkeit das Display abzunehmen und daraus ein 13,3 Zoll großes Tablet zu machen. Offiziell trägt das HP Spectre die Bezeichnung Ultrabook, bringt aber trotzdem knappe 2 kg auf die Waage, was nicht gerade wenig ist verglichen mit der reinen Tablet- bzw. Ultrabook-Konkurrenz.

Ausstattung

Ausstattung: Das HP Spectre 13 x2 bietet in seinem Inneren einen stromsparenden Intel Core i5-4202Y. Unser Testgerät wurde mit 4 GB DDR3 SDRAM ausgestattet, organisiert in nur einem 4 GB Speichermodul, anstatt wie üblich in 2 Modulen. Erwähnenswert ist hier die lüfterlose Kühlung des Ultrabooks, es arbeitet damit absolut geräuschlos.

Das Ultrabook ist mit einem blendfreien 13,3 Zoll FHD-Touchscreen ausgestattet. Das Display arbeitet mit einer LED-Hintergrundbeleuchtung und kann eine Auflösung von 1920 x 1080 Pixel darstellen. Im oberen Displayrahmen ist eine HP TrueVison HD Webcam integriert . Der Anschluss für einen externen Monitor ist nur mit dem Keyboard-Dock möglich, das für diesen Zweck eine HDMI-Buchse beherbergt.

Als Massenspeicher ist unser Testgerät mit einer schnellen und nicht allzu kleinen 256 GB SSD-Festplatte ausgerüstet. Des Weiteren kann das Ultrabook über einen microSD-Karten Slot am Display-Gehäuse jederzeit um zusätzlichen Speicherplatz erweitert werden.

Peripherie lässt sich über zwei USB 3.0 Buchsen am Keyboard-Dock anschließen. Im Tablet-Betrieb muss man auf diese Anschlussmöglichkeiten verzichten. Gänzlich verzichten muss man auch auf einen Ethernet-Port, was aber den meisten Ultrabooks durch ihre geringe Bauhöhe der Fall ist. Dagegen bietet es jede Menge Wireless-Unterstützung: es kommuniziert drahtlos per Bluetooth 4.0, unterstützt die neuste WLAN-Technologie 802.11ac und selbst wenn kein WLAN zur Verfügung steht, kann das Ultrabook über LTE/HSPA+ funken, eingelegte SIM-Karte vorausgesetzt.

Auf unserem Testgerät läuft das Windows 8.1 (64 Bit Version). Eine Wiederherstellungs-CD ist im Lieferumfang nicht enthalten, man muss sich leider mit der Recovery-Partition begnügen.

Display und Handling

Display: Der 13,3 Zoll Touchscreen bietet mit seiner FullHD-Auflösung (1920 x 1080 Bildpunkte) und Hintergrundbeleuchtung ein sehr gutes Bild. Das Datenblatt des HP Spectre x2 weist eine maximale Helligkeit von 380 cd/qm aus, was einen guten Wert darstellt. Kombiniert mit der Entspiegelung steht dem Arbeiten im Freien nichts mehr im Wege.

Da man das Ultrabook auch als Tablet betreiben kann hat HP ein IPS-Panel verbaut, welches einen absolut stabilen Blickwinkel garantiert.
Das Testdisplay hat vorbildliche Werte bei der Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung erreichen können. Alle Abweichungen liegen unter acht Prozent. Hier können sich andere Hersteller eine Scheibe abschneiden.

Handling: Das aus Aluminium gefertigte Keyboard-Dock bietet eine Chiclet-Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung. Das Tastenformat entspricht dem normalen Standard und bietet damit auch Vielschreibern ein angenehmes Arbeiten. Druckpunkt und Auflage sind nicht optimal aber wurden von uns doch als angenehm empfunden. Hohe Schreibgeschwindigkeiten stellen kein Problem dar.

Wer auf der Tastatur oder am Keyboard-Dock den Netzschalter sucht, sucht vergebens. Dieser wurde auf die Rückseite des Displays verbannt. Für die erste Inbetriebnahme ist es eine kleine Herausforderung, diesen zu finden. Des Weiteren bietet das Display separate Lautstärkeregler, um im Tablet-Betrieb schnell und einfach die Lautstärke anpassen zu können.

Das recht große Touchpad bietet eine sehr glatte und angenehme Oberfläche, ähnlich wie man sie von Apple Notebooks kennt. Das Touchpad lässt sich feinfühlig und präzise steuern. Auf Maustasten verzichtet das Touchpad, stattdessen wird ein Mausklick mit Druck auf das Touchpad ausgelöst. Was hier allerdings negativ auffällt: drück man in der linken oder rechten unteren Ecke, sinkt das Touchpad recht tief in das Gehäuse ein, was sich zwar nicht negativ in der Bedienung äußert aber doch einen Qualitätsunterschied zu anderen Touchpads zum Beispiel dem von Apple, offenbart.

Für ein Ultrabook kommt das HP Spectre x2 schon als echtes Schwergewicht daher. Die fast zwei Kilogramm, die das Testgerät auf die Waage bringt, teilen sich in etwa gleichgroße Teile für Display und Keyboard-Dock auf.

Das Lösen vom Dock ist etwas umständlich: ;it der einen Hand muss ein Schieberegler betätigt werden und mit der anderen Hand muss gleichzeitig das Display nach oben gehoben werden. Hat man das nun umfunktionierte Display in der Hand, fällt einem sofort das Gewicht von 1 kg negativ auf. Ein so schweres Tablett ermüdet den Arm innerhalb weniger Minuten. Zurück ins Keyboard-Dock lässt sich das Display mit einem einfachen Klick-Mechanismus einrasten. Einen weiteren Negativpunkt handelt sich das Ultrabook bedingt durch sein schweres Display ein: Im Notebookbetrieb, insbesondere bei Touch-Eingabe, wackelt das Display hin und her. Das relativ kleine und leichte Netzteil macht seine Sache gut und lässt hervorragend in jeder Notebooktasche verstauen.

Bedienung

Bedienung: Dem hochwertigen und schicken Aluminiumgehäuse kann man ohne Bedenken einen mehrjährigen Einsatz unterwegs zutrauen. Durch die qualitative hohe Verarbeitung kommt das Ultrabook auch mit einer positiven Stabilität daher, das Gehäuse ist verwundungssteif und zeigt sich von gegenüber Druck von oben unbeeindruckt. Positiv zu erwähnen ist auch die Tastatur, die beim Tippen nicht nachgibt, was bei vergleichbaren Modellen oft der Fall ist.

Negativ ist allerdings das Öffnen des HP Spectre x2. Die Scharniere sind sehr schwerfällig und ohne Festhalten des Keyboard-Docks lässt sich das Ultrabook nicht öffnen. Für das Kappen der Funkverbindung gibt es, in der Tastatur integriert, eine separate Taste.

Datenträger gehören beim Lieferumfang leider nicht dazu. Die vorinstallierten Tools, wie das HP Utility Center, sowie Testversionen von Virenscanner und Microsoft Office, fallen nicht weiter negativ auf. Das Ultrabook muss also nicht erst von lästiger Zusatzsoftware befreit werden.

Akku-Laufzeit

Das HP Spectre x2 ist serienmäßig mit zwei Akkus ausgestattet, ein Akku befindet sich im Keyboard-Dock, der andere im Display. Die Akku-Laufzeitmessungen wurden im Hybrid-Betrieb gemessen, sprich mit angeschlossenem zweiten Akku im Keyboard-Dock. Die minimale Laufzeit unter Volllast betrug in unserem Test 3 Stunden und 58 Minuten, was ein wirklich guter Wert ist, wenn man dazu bedenkt, dass im Test CPU, Grafik und Massenspeicher unter Volllast laufen und dazu das Display auf 100% Helligkeit gestellt wurde.

Das Vollständige Laden des Akkus bei ausgeschaltetem Gerät dauert 160 Minuten.

Fazit

Optisch und qualitativ ist an dem HP Spectre x2 bis auf das kleine Manko am Touchpad nichts auszusetzen. Es kommt mit einem schicken, sehr stabilen Aluminiumgehäuse daher. Manko hier ist allerdings, das für ein Ultrabook hohe Gewicht von knapp 2 Kilogramm. Wer mehr oder weniger auf der Suche nach einem Tablet mit Tastaturanschluss ist, ist hier falsch. Das Display ist viel zu schwer, als das man es mehrere Minuten ohne Ermüdung im Arm halten kann. Auch die Größe des 13,3 Zoll Displays hat sich im Alltagseinsatz für ein Tablet als zu groß und unhandlich erwiesen. Wer allerdings Ausschau nach einem stabilen und lautlosen Office-Begleiter hält, kann sich an dem hochauflösenden und kontraststarken IPS-Display erfreuen. Das integrierte 3G-Modul und das kompakte Netzteil findet besonderes bei Reisenden seine Fans.

Die fehlende Aufrüstmöglichkeit ist leider in dieser Geräteklasse typisch und sollte beim Kauf und bei der Konfiguration des Modells von Anfang an beachtet werden. (bw)

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