Datei-Manager

Das kann der Explorer in Windows 10

01.12.2017
Von Thorsten Eggeling und Peter-Uwe Lechner

4. Suchfunktion im Windows-Explorer nutzen

Indizierung: Windows erstellt standardmäßig einen Suchindex für die Benutzerordner und das Startmenü. Hier erfolgt die Suche schneller und berücksichtigt auch die Dateiinhalte von vielen Dateitypen.
Indizierung: Windows erstellt standardmäßig einen Suchindex für die Benutzerordner und das Startmenü. Hier erfolgt die Suche schneller und berücksichtigt auch die Dateiinhalte von vielen Dateitypen.

Windows indiziert Windows regelmäßig einige Ordner, um Suchvorgänge auf der Festplatte zu beschleunigen. Dabei überträgt es Dateinamen, Dateieigenschaften und teilweise auch den Dateiinhalt in eine Datenbank. Welche Ordner berücksichtigt werden, legen Sie in der Systemsteuerung über die „Indizierungsoptionen“ fest. Wird ein Ordner nicht indiziert, findet Windows nur die Ordner und Dateinamen, aber sucht nicht im Inhalt.

Die Suchfunktion nutzen Sie im Explorer über das Eingabefeld rechts neben der Adressleiste. Während Sie einen Suchbegriff eintippen, beginnt Windows sofort mit der Suche. Die Suche bezieht sich auf den Anfang aller Wörter, die etwa einen Dateinamen bilden. Setzen Sie ein „*“ vor und/oder hinter den Suchbegriff, um eine Zeichenkette auch innerhalb eines Wortes zu finden.

Über einen erweiterten Suchsyntax lässt sich das Ergebnis weiter einschränken. Folgender Suchbegriff liefert alle Bilddateien, in denen der Begriff „Urlaub“ vorkommt:

*Urlaub* art:Bilder

Nach Eingabe von „art:“ klappt ein Auswahlfeld auf, das Ihnen die verfügbaren Dateitypen anzeigt. Weitere Suchfilter sind „name:“, „datum:“, „autor:“, „typ:“, „größe:“ und „inhalt:“.

Das Suchergebnis lässt sich auch nutzen, wenn Sie beispielsweise Dateien aus mehreren Ordnern zusammen in einen einzelnen Ordner kopieren möchten. Suchen Sie beispielsweise nachBerlin typ:jpg, um alle JPG-Bilder mit „Berlin“ im Namen zu finden. Markieren und kopieren Sie alle gefundenen Elemente mit der Tastenkombination Strg-A und dann Strg-C, und fügen Sie die Dateien in einen anderen Ordner mit Strg-V ein.

Alternative: Das Tool Everything erstellt sehr schnell einen Suchindex für alle Festplatten und berücksichtigt Änderungen im Dateisystem fast in Echtzeit. Sie können damit in Bruchteilen von Sekunden nach Datei-und Ordnernamen suchen. Die Suche in Dateiinhalten ist mit Everything nicht möglich.

5. Kontextmenü des Windows-Explorers erweitern

Kontextmenü erweitern: Über den Registrierungseditor können Sie eigene Befehle etwa für das Kontextmenü von Ordnern festlegen. Unser Beispiel packt Ordner mit Passwortschutz in ZIP-Archive.
Kontextmenü erweitern: Über den Registrierungseditor können Sie eigene Befehle etwa für das Kontextmenü von Ordnern festlegen. Unser Beispiel packt Ordner mit Passwortschutz in ZIP-Archive.

Nach einem rechten Mausklick sehen Sie im Explorer je nach ausgewähltem Element unterschiedliche Kontextmenüeinträge. Sie können Befehle in das Menü einbauen, um Funktionen auf Ordner oder Dateien anzuwenden.

Dafür ein Beispiel: Der Windows-Explorer bietet eine Funktion zum Packen und Entpacken von ZIP-Dateien. Diese ist aber weder besonders schnell noch komfortabel. So kann beispielsweise Windows (Vista bis 10) zwar passwortgeschützte ZIP-Archive entpacken, diese aber nicht erstellen. Besser geht’s mit dem kostenlosen Packprogramm 7-Zip. Installieren Sie das für Ihr System passende 7-Zip, also die 32-Bit oder 64-Bit-Variante. 7-Zip bietet auch ein Kommandozeilenprogramm, das Sie für spezielle Aufgaben einsetzen können.

Damit sich die 7-Zip-Befehlszeile einfach über das Kontextmenü aufrufen lässt, drücken Sie Win-R, gebenregedit ein und bestätigen mit „OK“. Gehen Sie im Registrierungseditor auf „Hkey_Classes_Root\Directory\shell“. Legen Sie hier über einen rechten Mausklick einen neuen Schlüssel mit der Bezeichnung "7-Zip verschl." und darunter den Schlüsselcommand an. Klicken Sie im rechten Teilfenster doppelt auf „(Standard)“ und fügen Sie unter „Wert“ folgende Zeile ein:

„C:\Program Files\7-Zip\7z.exe“ a „%1“.zip -tzip -pGeheim „%1“

Sollte 7z.exe in einem anderen Verzeichnis installiert sein, passen Sie den Pfad entsprechend an. „Geheim“ ersetzen Sie durch ein ausreichend langes und sicheres Passwort. „%1“ ist ein Platzhalter und wird vom Explorer jeweils durch den kompletten Pfad des Ordners ersetzt, von dem aus Sie den neuen Kontextmenüeintrag „7-Zip verschl.“ aufrufen. Dabei wird ein Zip-Archiv im übergeordneten Verzeichnis erstellt, das den Ordnernamen mit der Endung „.zip“ trägt.

Wenn Sie möchten, dass der Kontextmenüeintrag auch bei Dateien erscheint, legen Sie die Schlüssel wie beschrieben auch unter „Hkey_Classes_Root\*\shell“ an.

Das beschriebene Verfahren genügt natürlich keinen hohen Sicherheitsanforderungen, weil Personen mit Zugang zum PC das unverschlüsselte Passwort in der Registry auslesen können. Für privat genutzte Computer reicht es jedoch in der Regel aus und ist vor allem dann nützlich, wenn Sie häufig Zip-Archive mit einem Standardpasswort versehen und per E-Mail verschicken wollen.

6. Dateien auf CD, DVD und Blu-ray brennen

Windows 10 bringt eine Brennfunktion mit, die sich im Explorer nutzen lässt. Wählen Sie die Dateien und Verzeichnisse aus, die etwa auf einer CD landen sollen. Legen Sie eine beschreibbare CD in das Brenner-Laufwerk ein. Klicken Sie auf die Registerkarte „Freigeben“ und danach auf das Symbol „Auf Datenträger brennen“. Im folgenden Fenster wählen Sie eine der beiden Optionen: „Wie ein USB-Speicherstick“ oder „Mit einem CD/DVD-Player“. Klicken Sie auf den Button „Weiter“. Bei der ersten Option formatiert Windows die CD/DVD, sichert die Dateien darauf und lässt die Session für weitere Schreibzugriffe offen. So gesicherte Dateien lassen sich bearbeiten und auf dem Datenträger löschen. Die zweite Option sollten Sie für Musikdateien verwenden, um Audio-CDs zu brennen.

Auch für das Brennen von Datenträgerabbildern – in der Regel ISO-Dateien – ist die erforderliche Brennfunktion in Windows 10 bereits vorhanden. Wenn Sie im Explorer mit der rechten Maustaste auf eine ISO-Datei klicken, erscheint der Befehl „Datenträgerabbild brennen“ im Kontextmenü. Legen Sie einem leeren CD-oder DVD-Rohling in den Brenner ein und drücken Sie den Button „Brennen“. Es gibt nur eine Option: „Datenträger nach dem Brennen überprüfen“, alles andere stellt Windows automatisch ein.

7. ISO-Dateien und virtuelle Festplatten laden

Der Explorer in Windows 10 lädt ohne Fremdhilfe Dateien im ISO-und VHD-Format als virtuelles Laufwerk. Das ist praktisch, denn viele Software-Anbieter stellen ISO-Images Ihrer Programme bereit und Sie können mit den meisten Brennprogrammen auch selbst ISO-Dateien schreiben. Diese muss man nicht erst auf CD beziehungsweise DVD brennen, um sie in Windows zu laden. Die Abbilddateien lassen sich in Windows als virtuelles Laufwerk laden und man greift darauf zu, als wenn es eine CD oder DVD wäre.

Das Laden („Bereitstellen“, englisch „Mounten“) als virtuelles Laufwerk ist für VHD-und ISO-Dateien als Standardaktion in den Explorer eingebaut: Es genügt also ein Doppelklick auf die betreffende Datei, um die Abbilder zu mounten. Der Explorer nimmt dabei den nächsten freien Laufwerksbuchstaben, wechselt auch gleich auf das virtuelle Laufwerk und zeigt den Inhalt an. Einmal gemountete Laufwerke werden im Laufe einer Windows-Sitzung übrigens nicht wieder getrennt, was zu einer ganzen Menge virtueller Laufwerke führen kann. Diese können Sie in der Computer-Ansicht gegebenenfalls manuell „Auswerfen“.

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