Splitter, Router, Switch, Repeater...

Das kleine 1x1 der Netzwerk-Hardware

06.12.2016
Von David Wolski
Begriffe wie NAS, Switch oder Repeater fallen beim Thema Netzwerk - aber was heißt das alles eigentlich? Wir erklären die wichtigsten Geräte für den LAN- oder WLAN-Aufbau.
Die Fritzbox ist der populärste Router in Deutschland
Die Fritzbox ist der populärste Router in Deutschland
Foto: AVM

WLAN-Adapter: Netzwerkgeräte brauchen für die Verbindung zum WLAN Netzwerkadapter, die den gleichen Funkstandard wie der Access Point oder WLAN-Routern unterstützen. Bei stationären PCs sind interne PCI-Karten gut geeignet, die ihre Antenne(n) hinten aus dem PC-Gehäuse herausführen. Für mobile Rechner ist dagegen die Bauform als USB-Adapter die beste Wahl.

Wann Sie einen WLAN-Adapter brauchen: In mobilen Geräten wie Notebooks sind WLAN-Adapter Standard. Jedoch sind zusätzlich oder nachträglich angeschaffte Adapter eine gute Möglichkeit, PCs und ältere Notebooks fit für neuere WLAN-Standards zu machen. Zudem zeigt sich bei vielen Ultrabooks mit Gehäuse aus Aluminium-Legierung das Problem, dass die internen WLAN-Antennen zu stark abgeschirmt sind. In diesem Fall ist ein USB-WLAN-Adapter eine günstige Methode, die Empfangsqualität zu verbessern. PC-Karten sind ab 15 Euro zu haben, USB-Adapter ab 10 Euro.

Tipp: Achten Sie bei PCI-WLAN-Karten darauf, dass die Antennen gesockelt sind, um bei Bedarf ein längeres Antennenkabel anzuschließen. Stecken Sie bei Notebooks den WLAN-Adapter über ein USB-Kabel an. Dies verhindert, dass der oft sperrige WLAN-Dongle bei rauer Behandlung verbiegt oder gar den USB-Port aus der Platine reißt .

Splitter und NTBA

Geöffneter DSL-Splitter: Das Gerät arbeitet als Frequenzweiche mit einem Hochpassfilter für das DSL-Modem und einem Tiefpassfilter für das analoge Telefon oder der ISDN - NTBA.
Geöffneter DSL-Splitter: Das Gerät arbeitet als Frequenzweiche mit einem Hochpassfilter für das DSL-Modem und einem Tiefpassfilter für das analoge Telefon oder der ISDN - NTBA.
Foto: Marc Werner (CC-BY-SA-3.0)

Das erste Gerät, das zu Ihrem Heimnetzwerk gehört, ist der Splitter an der Telefondose. Bei DSL wird ein freier Frequenzbereich der analogen Telefonleitung genutzt, und der Splitter ist eine Weiche, die beide Signale trennt. Telefonkabel und DSL-Modem werden dann mit dem DSL-Splitter verbunden. Bei All-IP-Anschlüssen ist in der Regel kein Splitter mehr nötig.

Ein NTBA („Netzterminator Basisanschluss“ im Telekom-Vokabular) gehört zur ISDN-Technik und ist ein aktiver Netzabschluss. Er verbindet die eigenen ISDN-Geräte über den S0-Bus mit der öffentlichen Vermittlungsstelle. Der NTBA wird an die Telefondose angeschlossen. Bei Dienstleistern, die DSL zusammen mit ISDN anbieten, kommt er an den Telefonausgang des DSL-Splitters. Durch den forcierten Umstieg auf All-IP, wird ISDN nun jedoch nach und nach abgeschafft.

NTBA für ISDN-Endgeräte: Der Netzwerkterminator konvertiert den Anschluss der Vermittlungsstelle für den S0-Bus zu Hause. In Verbindung mit DSL wird der NTBA an den Splitter angeschlossen.
NTBA für ISDN-Endgeräte: Der Netzwerkterminator konvertiert den Anschluss der Vermittlungsstelle für den S0-Bus zu Hause. In Verbindung mit DSL wird der NTBA an den Splitter angeschlossen.

Bei den Kabelanbietern Kabel Deutschland und Unitymedia besteht Ihr Anschluss aus einer Kabelanschlussdose oder Multimedia- Dose, an der per Koaxialkabel entweder direkt der Router hängt oder zunächst ein Kabelmodem, nach welchem der Router dann folgt.

Wann Sie einen Splitter oder einen NTBA benötigen: Die genannten Komponenten werden in jedem Fall vom Internet-Anbieter zur Verfügung gestellt. In der Regel bleibt alles im Besitz des Anbieters und geht nach Vertragsende theoretisch wieder an diesen zurück. Real haben die Anbieter an den dann meist veralteten Geräten kein Interesse. Man tut trotzdem gut daran, die Geräte sorgsam zu behandeln und Defekte rechtzeitig zu reklamieren.

Tipp: Viele Splitter arbeiten sowohl mit analoger Leitung als auch mit ISDN. Falls der Splitter zur Selbstmontage geliefert wird, achten Sie darauf, den Splitter per Schalter am Gehäuse auf analog oder ISDN einzustellen. Splitter der letzten Generation erledigen dies bereits automatisch. Die NTBA verfügt über ein Netzteil, um den häuslichen S0-Bus mit Strom zu versorgen. Wenn nur ISDN-Endgeräte mit eigener Stromversorgung daran hängen, etwa Telefonanlagen, dann ist der eigene Stromanschluss der NTBA nicht zwingend nötig.

Router

Kein grauer Kasten: Teurere Router-Modelle zeigen sich gerne in ausgefallenem Design und bieten Zusatzfunktionen wie etwa NAS und DLNA-Server mit USB-Port für Datenträger.
Kein grauer Kasten: Teurere Router-Modelle zeigen sich gerne in ausgefallenem Design und bieten Zusatzfunktionen wie etwa NAS und DLNA-Server mit USB-Port für Datenträger.
Foto: Asus

Das Gerät bindet das eigene lokale Netzwerk über den Internet-Provider an dessen Netzwerk an, und regelt den Datenverkehr zwischen beiden Netzen – LAN und WAN genannt. Router müssen dazu mehr leisten als passive Netzwerk-Hardware. Denn Netzwerkpakete werden anhand ihrer IP-Adresse im Header passend zugestellt und geroutet. Deshalb sind Router nicht wie Switches protokollunabhängig, sondern können nur zwischen Netzen vermitteln, dessen Protokolle sie verstehen. Im Heimnetzwerk übernimmt der Router zudem noch die Aufgaben des WLAN-Access-Points und integriert meist noch ein DSL-Modem. Ein Router wird meist von DSL-Anbietern über den Zeitraum der Vertragslaufzeit zur Verfügung gestellt.

Wann Sie einen WLAN-Router brauchen: Der Router ist unentbehrlich und ein Neukauf unter Umständen ratsam, wenn das vom Internetanbieter mitgelieferte Gerät nach einigen Jahren nicht mehr Ihre Anforderungen erfüllt oder keine neueren WLAN-Standards wie 802.11ac (oder zumindest 802.11n) bietet. Wenn Ihr Internetanschluss über einen Kabelanbieter mittels Kabelmodem erfolgt, dann sparen Sie sich den Aufpreis für einen Router mit integriertem DSL-Modem. Verfügt das Kabelmodem bereits über Router-Eigenschaften, dann genügt auch ein einfacher Access Point. Beachten Sie, dass Sie inoffizielle Firmware bei den Leihgeräten des Providers nicht aufspielen dürfen, auch wenn damit die Funktionsweise nicht beeinträchtigt wird. Bei Routern für den Hausgebrauch gibt es je Funkstandard und integrierten Server-Funktionen eine enorme Preisspanne zwischen 20 und 200 Euro.

Übrigens: Durch die Abschaffung des Router-Zwangs sind Sie nun nicht mehr an bestimmte Hersteller-Router gebunden, sondern können frei wählen. Die früher häufig vorenthaltenen Zugangsdaten muss der Provider Ihnen nun zur Verfügung stellen.

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