Channel-Sales-Kongress in Frankfurt

Der Channel in der Cloud

03.11.2010

44-fache Datenmenge in 10 Jahren

Im anschließenden Vortrag von Iron Mountain ging es um das Thema "Information Management". Ingo Schäfer, Channel Manager bei dem Storage-Spezialisten, präsentierte gleich in einer seiner ersten Folien eine beeindruckenden Zahl: Demnach wird in den nächsten zehn Jahren die Menge der verfügbaren Informationen um den Faktor 44 zunehmen. "So rasch kann nicht genügend Speicherplatz bereit gestellt werden", da ist sich der Mann von Iron Mountain ganz sicher. Gleichzeitig werden Kunden ihre Ausgaben nur um den Faktor 1,4 erhöhen. Um diese Versorgungslücke zu schließen, werden sie auf jeden Fall auf neuartige Storage-Konzepte auch aus der Cloud zurückgreifen müssen. Hierbei möchte sie Iron Mountain gemeinsam mit ChannnelPartnern unterstützen.

In der darauf folgenden Keynote stellte Markus Galler, Sales Manager Hosting Central Europe bei Parallels, das eigene Cloud-Portfolio. So bietet der Virtualisierungsspezialist seinen Partnern an, als "Cloud Enabler" oder als Service Provider zu agieren, oder auch die Desktops ihrer Kunden zu virtualisieren. Bei Cloud-Service empfahl der Parallels-Manager den in Frankfurt anwesenden Resellern, ihren Kunden die Wahlfreiheit zu lassen - zwischen einer Flatrate und dem "pay-per-use"-Bezahlmodell. Ziel der Reseller muss es seiner Meinung nach sein, die IT-Betriebskosten beim Kunden signifikant zu senken.

Bestnoten für seinen Vortrag erhielt von den Teilnehmern des Channel-Sales-Kongresses "Cloud Computing" Martin Reti von T-Systems. Er verglich den durch die Cloud eingeleiteten Paradigmenwechsel mit dem Wandel bei der Musiknutzung: angefangen bei den Hauskonzerten, über die Schellackplatte, CD und iPod bis hin zur datenträgerlosen Flatrate. Auf ebenfalls großes Interesse stießen die Ausführungen des Channel-Experten Gerald Holler von der compris GmbH. Der Marktforscher hat herausgefunden, dass bis 2012 drei Viertel der IT-Dienstleister irgend wie geartete Cloud-Services anbieten wollen. Das müssen sie auch tun, denn immer mehr Kunden "entdecken" diese "Cloud"-Angebote für sich: Sie wolle ihre eigenen IT-Kosten senken und flexibler auf veränderte Marktbedingungen reagieren. Den Channel-Partnern obliegt nun die Aufgabe, die Daten aus der Cloud mit den beim Kunden verbliebenen IT-Systemen zu integrieren.

Hierbei gibt es aber viele rechtliche Implikationen. Denn wo genau lagern denn nun die Daten in der Cloud? Werden sie gar in andere Länder gespiegelt und dort verabeitet? Viele Datenschutzexperten warnen daher vor "Cloud Computing", da die Datenintegrität dort nicht immer gewährleistet ist. Hier gab aber Rechtsanwalt Michael Rath teilweise Entwarnung. So gibt es beim Betrieb einer so genannten 'privaten Cloud' keinerlei rechtliche Bedenken, sofern in dem kundeneigene Rechenzentrum die üblichen Sicherheitsstandards eingehalten werden. Anders sieht es natürlich aus, wenn so genannte "Public Cloud"-Infrastrukturen ins Spiel kommen. Doch auch diese sind rechtlich zulässig, vorausgesetzt, der Datenschutzbeauftragter betrachtet den Cloud Provider als ausreichend gegen Datenmissbrauch abgesichert oder es werden keine sensiblen beziehungsweise personenbezogenen Daten in die Cloud ausgelagert. Bei der Beurteilung der "Sensibilität" von Daten sollten Reseller wiederum rechtlichen Beistand einholen.

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