Seit mindestens zehn Jahren ist die Zahl der Arbeitsplätze im deutschen Einzelhandel kontinuierlich gestiegen. Doch jetzt droht der "Jobmotor Handel" ins Stottern zu geraten. In diesem Jahr rechnet die Branche erstmals wieder mit einem leichten Stellenabbau, wie der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Stefan Genth, gestützt auf eine Umfrage unter 1.000 Unternehmen aller Branchen. berichtete. Rund 30.000 der über drei Millionen Arbeitsplätze könnten gestrichen werden.
Dabei sollte es dem Einzelhandel, dem Fachhandel und damit auch dem Stellenmarkt in der Branche eigentlich gutgehen. Dank Mini-Inflation und kräftiger Lohnabschlüsse sind die Verbraucher nach einer Studie des Marktforschungsunternehmens GfK derzeit in einer Konsumlaune wie seit 2001 nicht mehr. Doch veränderte Konsumgewohnheiten, der Siegeszug des Online-Handels, Arbeitsplatzabbau bei einigen Großbetrieben der Branche, die Einführung des Mindestlohns und Geschäftsaufgaben im Mittelstand trüben das Bild.
Der Innenstadt-Bummel verliert an Reiz
Stichwort Konsumgewohnheiten: Die Deutschen sind zwar in Spendierlaune. Doch sie geben ihr Geld lieber für Reisen, Restaurantbesuche oder neue Autos aus als beim Shopping-Bummel in der Innenstadt. Der Anteil des Einzelhandelsumsatzes am privaten Konsum sank zwischen 2000 und 2014 von knapp 36 auf weniger als 29 Prozent. Real werde der Umsatz des Handels im laufenden Jahr trotz der Wachstumsphase seit 2009 immer noch unter dem Niveau des Jahres 2000 liegen, rechnete Genth vor.
Der stationäre Modehandel in Deutschland büßte nach einer Umfrage der Fachzeitschrift "Textilwirtschaft" in den ersten drei Monaten dieses Jahres gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres fünf Prozent an Umsatz ein.
Der Anteil des Online-Handels am Gesamtumsatz steigt
Für Wachstum sorgen im Einzelhandel vor allem noch der Online-Handel und Multi-Channel-Angebote, die Internet und stationären Handel verbinden – zulasten der Händler, die sich noch immer voll und ganz auf ihre Läden verlassen. Abseits des Lebensmittelhandels liegt der Anteil des Online-Handels am Gesamtumsatz heute schon bei fast 20 Prozent. Bei Elektronikartikeln sind es sogar 30 Prozent. Und Online-Händler brauchen in der Regel keine Verkäufer, sie brauchen Logistik-Mitarbeiter, die die bestellte Ware verpacken, und IT-Experten, die den Online-Shop gestalten.
Auch die Streichung von mehreren tausend Stellen beim angeschlagenen Warenhauskonzern Karstadt wirkt sich natürlich aus. Auch der Mindestlohn trage zu der Entwicklung bei, meinte Genth. Und Geschäftsaufgaben im mittelständischen Bereich.
Doch nicht nur beim Blick in die nahe Zukunft hält sich der Optimismus der Branche, die 2015 mit einem Umsatzplus von 1,5 Prozent rechnet, in Grenzen. Angesichts der prognostizierten demografische Entwicklung in Deutschland, der Alterung der Bevölkerung und dem erwarteten Bevölkerungsrückgang sind auch die langfristigen Erwartungen eher verhalten. "Wir erwarten, dass das Wachstumspotenzial im Einzelhandel auch mittel- und langfristig überschaubar bleibt," meinte Genth. (dpa/tö)
- Gute neue Ideen entwickeln
Frage: "Für mein Computergeschäft möchte ich ein neues Konzept entwerfen. Erste Ideen habe ich bereits. Mir fehlen zu deren Ausarbeitung im Tagesgeschäft aber die nötige Ruhe und Zeit. Deshalb schiebe ich mein Vorhaben seit Monaten vor mir her. Was soll ich tun?"<br><br> Antwort von Klaus Kissel: "Wenn Sie etwas wirklich Neues entwickeln möchten, dann sollten Sie sich aus dem Alltagsgeschäft zurückziehen. Am besten begeben Sie sich an einen ruhigen Ort, fernab der täglichen Routine und dem täglichen Stress. Mieten Sie sich zum Beispiel in eine Ferienwohnung ein. Denn "unter Strom", kann man keine gute Ideen und Problemlösungen entwickeln. Man reproduziert nur das Alte. (...)"<br> - Beratung ist nur ein Mittel, um zu verkaufen
Frage: "Immer wieder registriere ich: Es kommen zwar sehr viele Kunden in mein Elektronikgeschäft und lassen sich beraten. Kaufen tun sie aber nichts. Wie kann ich eine höhere Abschlussquote erzielen?"<br><br> Antwort von Walter Kaltenbach: "Ihr Problem ist, dass Sie zwar viele Schau- aber zu wenig Kaufkunden haben. Das kann zwei Ursachen haben. <br> Möglichkeit 1: Der Kunde findet bei Ihnen nicht das richtige Produkt oder Ihre Preise sind zu hoch. Dann sollten Sie Ihr Sortiment oder Ihre Preisstruktur ändern. Zum Beispiel, indem Sie gezielt Produkte für Schnäppchenjäger in Ihr Programm aufnehmen. (...)"<br> - Der Umgang mit Beschwerden
Frage: "Gestern hat mich ein Kunde angerufen und sich beschwert, dass ich auf seinem PC ein falsches E-Mail-Programm installiert habe, da jetzt eine wichtige Funktion fehle. Ich solle dies kostenlos ersetzen. Dabei installierte ich genau das Programm, das er wollte. Wegen seiner massiven Beschwerde habe ich dem zugestimmt. Hätte ich anders reagieren sollen?"<br><br> Antwort von Christian Herlan: ""Eine schwierige Frage! Denn Kunden erwarten von Ihnen als ihrem IT-Dienstleister auch, dass Sie sie angemessen beraten. Deshalb kann es durchaus ein Fehler sein, wenn Sie ihnen zwar die Programme installieren, die diese wünschen, aber zuvor nicht ausreichend gecheckt haben: Was braucht der Kunde wirklich? Inwieweit dies der Fall war, müssen Sie selbst entscheiden. (...)"<br> - Die eigenen Mitarbeiter schulen
Frage: "Für mein IT-Fachgeschäft arbeiten auch einige Teilzeitkräfte. Eigentlich müsste ich sie dringend im Verkauf schulen. Doch zu mehrtägigen Seminaren kann ich sie nicht schicken – dafür ist mein Personaldecke zu dünn. Zudem wäre dies zu teuer. Wie kann ich meine Mitarbeiter dennoch schulen?"<br><br> Antwort von Ralph Guttenberger: "Erstellen Sie zunächst eine Themenliste – gemäß dem Motto: Was liegt, wenn es um das Verkaufen geht, bei meinen Mitarbeitern im Argen? Überlegen Sie sich dann, welche konkreten Inhalte Sie Ihren Mitarbeitern vermitteln möchten. (...)"<br> - Das Auftreten gegenüber Kunden
Frage: "Ich habe gehört, dass in einem Verkaufsgespräch die ersten Sekunden weitgehend über den Erfolg entscheiden. Stimmt das? Und wenn ja, wie sollte ich mich als Verkäufer in den ersten Sekunden verhalten?"<br><br> Antwort von Ingo Vogel: "Die "Liebe auf den ersten Blick", aber auch die "Ablehnung auf den ersten Blick" gibt es auch bei Verkaufsgesprächen. Denn wenn wir einer fremden Person begegnen, strömt eine Fülle von Signalen auf uns ein. (...)"<br> - Ordnung im Laden schaffen
Frage: "Ich sage meinen Mitarbeitern immer wieder: Wichtig dafür, ob ein Kunde kauft, ist auch, welchen Eindruck er von unserem Laden hat. Dazu zählen auch, dass er ordentlich, aufgeräumt und gut sortiert wirkt. Doch kaum bin ich einige Zeit weg, bricht in meinem Geschäft das Chaos aus. Wie kann ich dies vermeiden?"<br><br> Antwortvon Christian Herlan: "Etwas sagen – das reicht häufig nicht. Nehmen Sie sich einmal Zeit, und notieren Sie genau, was für Sie Ordnung bedeutet. Legen Sie also zum Beispiel konkret fest, wie die Gänge oder der Kassenbereich in Ihrem Geschäft auszusehen haben. (...)"<br> - Gegen die Konkurrenz behaupten
Frage: "Vor drei Monaten eröffnete in meiner Nachbarschaft ein Elektronik-Markt, der sehr stark für sich wirbt und frequentiert wird. Seitdem kommen in mein PC-Geschäft weniger Kunden. Wie komme ich jetzt an neue Kunden?"<br><br> Antwort von Klaus Kissel: "Jammern bringt nichts! Freuen Sie sich doch über Ihren Wettbewerber. Denn durch dessen massive Werbung kommen mehr Personen an Ihrem Geschäft vorbei – sei es zu Fuß oder mit dem Auto. Versuchen Sie einen Teil dieser potenziellen Kunden abzufangen, indem Sie Ihren Außenauftritt verstärken - zum Beispiel, indem Sie mehr Transparente aufhängen und mehr Verkaufsaktionen fahren. (...)"<br> - Kunden zu Stammkunden machen
Frage: "Vor sechs Monaten eröffnete ich einen Computerladen in einer Kleinstadt. Mein Problem ist: Ich habe noch wenig Stammkunden. Es kommen zwar immer wieder neue Kunden, doch viele sehe ich einmal und nie wieder."<br><br> Antwort von Christian Herlan: "Ich sehe zwei mögliche Ursachen für Ihr Problem: Entweder Ihre Leistung stimmt nicht. Dann stehen Sie – in einer Kleinstadt, wo sich alles schnell herumspricht – auf verlorenem Posten. Die zweite, wahrscheinlichere Möglichkeit ist: Es gelingt Ihnen nicht, eine Beziehung zu Ihren Kunden aufzubauen. (...)"<br>