Stimme aus der Redaktion

Der Umbau des Netz-Riesen Cisco

26.11.2007

Man kann nicht sagen, dass es ruhig ist um Cisco. Dutzende Blogs und Kommentare begleiten die Akquisitionsstrategie des Netzwerk-Riesen, und genauso intensiv werden die Produktstrategie Stichwort "Unified Communications" sowie die rasante Ausweitung der Geschäftsfelder Stichwörter SAN, jetzt Videokonferenz diskutiert (lesen Sie dazu auch den Beitrag auf Seite 12).

Und dennoch schafft es Cisco, sich leise und unbemerkt umzubauen. Der Umbau geht in Richtung Software man denke an IBM , und zwar Software, die anwendungs- und prozessorientierte Dienste bereitstellen kann.

Wem dazu Service-as-a-Service (SaaS) oder SOA (Service-orientierte Architektur) einfällt, der liegt goldrichtig: Genau dahin lenken die Cisco-Strategen um John Chambers den Netzwerker.

Das hat Gründe. Zuallererst den, dass Software-Giganten wie Microsoft, SAP und IBM die Softwareentwicklung in diese Richtung unerbittlich treiben. Konkret heißt das: Software beinhaltet zusätzlich zu der jeweiligen Anwendung die Dienste, die für die gerade ablaufenden Prozesse oder Workflows notwendig sind und dabei den eigentlichen Geschäftszweck vorantreiben.

Für Cisco bedeutet das aber: Die genannten Software-Größen bilden Dienste, die bisher netzspezifisch waren, in ihrer Software ab. Damit entwerten sie Netzkomponenten und Cisco. Eine Drohung, die für alle Anbieter von Netzkomponenten eine reale Gefahr darstellt.

Dagegen wehrt sich Cisco. Seit der Vorstellung der Unified-Communications-Plattform betont das Unternehmen, es biete Netze, Dienste und Applikationen an. Das wurde zur Kenntnis genommen nicht aber die dahinterstehende Strategie, ein SOA-Anbieter zu werden.

Exakt das will Cisco werden.

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