Deutsche IT-Manager planen schlecht

03.02.2006
Von Katharina Friedmann

IT-Budgets - Tendenz steigend

Mehr als die Hälfte der befragten Firmen hält ihr IT-Budget nicht ein.
Mehr als die Hälfte der befragten Firmen hält ihr IT-Budget nicht ein.

Rund 80 Prozent der befragten Unternehmen gehen davon aus, dass ihre verfügbaren Technikmittel in den kommenden drei Jahren steigen (46 Prozent) oder sich auf dem gleichen Niveau halten (33,3 Prozent) werden. "Offenbar wird die IT nicht mehr primär als Rationalisierungsinstrument, sondern zunehmend als strategische Waffe im Wettbewerb angesehen", interpretiert Wildemann die Finanzprognosen der CIOs.

Beim Gros der Unternehmen (etwa 65 Prozent) macht das IT-Budget allerdings nur einen geringen Anteil des Jahresumsatzes (ein bis vier Prozent) aus. Angesichts steigender Einnahmen geht Andreas Resch, CIO der Bayer AG, für sein Unternehmen sogar davon aus, dass dieser in den kommenden drei Jahren noch zurückgehen wird - und sieht dies eher positiv: "Unser Ziel ist es, sowohl im operativen Run- als auch im Change-Bereich die Leistung zu erhöhen - bei relativ und womöglich auch absolut sinkenden Kosten." Die Frage, ob ein großes oder ein kleines IT-Budget besser zu bewerten ist, lässt sich laut Resch nur differenziert nach Run- und Change-Bereich sinnvoll beantworten. So wäre es beispielsweise absurd, stolz darauf zu sein, die im laufenden Betrieb erbrachten Leistungen morgen für mehr Geld zu schaffen. Im Change-Bereich wiederum herrscht seiner Erfahrung nach eine andere Logik: "Je mehr Projekte mit positiven wirtschaftlichen Effekten man abwickeln kann, desto besser", so der CIO. Das allerdings sei nicht gleichzusetzen mit der Devise: Je mehr Projekte, desto besser.

Die Studie

Um herauszufinden, wie es hierzulande um das IT-Management bestellt ist und unter welchen Bedingungen die IT einen optimalen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten kann, hat der Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre an der Technischen Universität München (TUM) in Kooperation mit der computerwoche unter der Leitung der promovierten Volkswirtin Christiane Mauch eine Untersuchung vorgenommen. Von Juli bis Ende Oktober 2005 wurden IT-Verantwortliche zu den diesbezüglichen Gegebenheiten und Verfahrensweisen in ihren Unternehmen befragt. An der qualifizierten Studie "Erfolgsfaktoren für das IT-Management" haben 65 überwiegend international agierende Firmen teilgenommen. 27 Prozent der befragten Unternehmen erzielen einen Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde Euro, bei nahezu einem Fünftel liegen die Einnahmen über zehn Milliarden Euro.

Immerhin knapp 30 Prozent der teilnehmenden Firmen gaben jedoch an, mehr als fünf Prozent ihres Umsatzes für IT aufzuwenden. Bei gut der Hälfte davon, insgesamt 16,7 Prozent, macht der Techniketat sogar gut acht Prozent der Jahreseinnahmen aus.

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