Betrug im Internet

Die 10 fiesesten Online-Fallen

18.05.2015
Von Roland Feist

Facebook, Scareware oder Gewinnspiele

7. Gratis-Angebote bei Facebook

Das Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz sagt, was zu tun ist, wenn Sie in eine Abofalle getappt sind.
Das Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz sagt, was zu tun ist, wenn Sie in eine Abofalle getappt sind.

Vor allem in Facebook, aber auch in vielen Banner-Anzeigen, werden Gratis-Geschenke angepriesen. Folgt man den Links, kann man angeblich kostenlos ein iPhone oder iPad, Gutscheine oder Facebook-Credits bekommen oder an einer Facebook-Lotterie teilnehmen. Ziel ist es immer, den Anwender auf eine externe Website zu locken, wo er dann ein Formular ausfüllen oder auf ein weiteres Banner klicken soll. Damit verbunden ist dann häufig der Abschluss eines kostenpflichtigen Abos, oft geht es aber auch nur darum, an die persönlichen Daten der Person zu gelangen, denn die lassen sich gut weiterverkaufen. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn die Handynummer abgefragt wird.

Denn auf diese Weise können die Firmen die Abogebühren einfach über die Handyrechnung einziehen, die Angabe einer Kontonummer ist dann nicht mehr erforderlich. Seien Sie wachsam, wenn Sie Ihre persönlichen Daten in ein Internet-Formular eintragen sollen. Geben Sie Ihre Kontoverbindung und die Handynummer nur in Ausnahmefällen weiter. Achten Sie darauf, was Sie mit dem Klick auf den Button am Ende des Formulars alles bestätigen – hier lauert oft der Abovertrag. Sehen Sie sich zudem das Impressum der Site an und googeln Sie den dort verzeichneten Anbieter, auf diese Weise lassen sich schwarze Schafe meist gut identifizieren. Personen, die in eine Abofalle getappt sind, finden auf den Seiten des Zentrums für Europäischen Verbraucherschutz e. V. Merkblätter und weitere Informationen.

8. Scareware

Ein relativ alter Trick, aber er funktioniert offenbar immer noch: In Werbebannern auf Webseiten oder bei der Installation von Freeware-Programmen taucht die plötzlich Warnung auf, dass auf dem Rechner des Anwenders ein Virus entdeckt wurde. Doch Hilfe ist nah: Ein Klick genügt, und man wird auf eine Seite geleitet, auf der es ein Antiviren-Programm zum Download gibt, kostenpflichtig natürlich. Teilweise wird auch eine Online-Desinfektion versprochen, auch dafür muss der Anwender zahlen. In einigen Fällen wird auch mit angeblichen Hacker-Angriffen oder über eingeblendete Anzeigen, die angeblich von der Bundespolizei oder anderen Polizeibehörden stammen, versucht, dem Besitzer des Rechners Angst zu machen (daher die Bezeichnung „Scareware“) und ihn zum Kauf von Abwehrmaßnahmen oder zur Überweisung einer Geldbuße zu bewegen. Sie können solche Banner und Einblendungen getrost ignorieren.

Denn die angebliche Gefahr besteht nicht, die angebotenen Antiviren-Tools sind zumeist Fake. Tatsächlich geht es in den meisten Fällen nur darum, Geld abzuzocken, vereinzelt dient die Täuschung auch dem Versuch, einen Trojaner-Virus auf Ihrem PC zu platzieren. Ein Merkblatt des Zentrums für Europäischen Verbraucherschutz zu Online-Abos. Merkblätter im Internet informieren über die Rechtslage beim Abschluss von Online-Abos.

9. Der Intelligenztest

Intelligenz- oder IQ-Tests im Internet sind beinahe so beliebt wie sich selbst zu googeln. Es hat sich daher ein umfangreiches Angebot von kostenlosen Tests entwickelt, die sich über Anzeigen offenbar auch wirtschaftlich rechnen. Die meisten dieser Tests, beispielsweise von der „Süddeutschen Zeitung“ oder der „Welt“, sind seriös, womit allerdings nicht die Aussagekraft der Ergebnisse bewertet werden soll. Es gibt aber auch zwielichtige Angebote.

Sie fordern den Benutzer nach Beantwortung der Testfragen auf, Name und Adresse anzugeben und den elektronischen Testbogen mit dem Klick auf einen Button an den Betreiber der Website zu schicken, damit man im Gegenzug eine ausführliche Auswertung zuschicken kann. Damit schnappt die Falle zu, denn mit dem Klick auf den Button stimmt der Benutzer dem Bezug eines kostenpflichtigen Services oder Abos zu. Auch hier gilt: Bei der Angabe von persönlichen Daten im Internet ist höchste Vorsicht geboten.

10. Gewinnspiele

Jeden Tag werden neue Gewinnspiele ins Internet gestellt, viele davon locken mit äußerst attraktiven Preisen: Man kann Autos, Reisen, Fernseher, Smartphones oder sogar hohe Geldbeträge gewinnen. Die überwiegende Zahl dieser Spiele stammt von vertrauenswürdigen Anbietern und dient dem gleichen Zweck wie ein Kreuzworträtsel in einer Illustrierten: Es geht darum, Adressen zu sammeln, an die anschließend Newsletter und andere Werbung verschickt wird oder die an die werbetreibende Wirtschaft weiterverkauft werden.

Die Gewinne finanzieren sich damit quasi von selbst, wenn sie nicht ohnehin gesponsert werden. Teilweise werden die Teilnehmer anschließend mit Spam überschüttet, was sich nur schwer wieder abstellen lässt. Und auch hier lauern wieder die Abofallen: Einige Firmen nutzen aus, dass die Teilnehmer mit Aussicht auf einen schönen Gewinn alle Vorsicht fahren lassen und ihre Adressen angeben. Mit der Bestätigung der Teilnahmebedingungen ist dann der Bezug eines kostenpflichtigen Abos verbunden.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation PC-Welt. (mhr)

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