Cloud und Big Data erzwingen Veränderungen

Die 10 wichtigsten Storage-Trends 2013

Ariane Rüdiger ist freie Autorin und lebt in München.
Welche Entwicklungen beeinflussen die Storage-Infrastruktur in der Unternehmens-IT? Lesen Sie, welche Storage-Trends CIOs und IT-Manager 2013 im Auge behalten müssen.
Foto: HGST

Welche Entwicklungen beeinflussen die Storage-Infrastruktur in der Unternehmens-IT? Lesen Sie, welche Storage-Trends CIOs und IT-Manager 2013 im Auge behalten müssen.
von Ariane Rüdiger
Das Optimum aus den sich auftürmenden Datenbergen zu holen, ohne an ihnen zu ersticken - so könnte man die komplexe Aufgabe des CIO im Bereich Storage umschreiben. Um sie zu bewältigen, sind neue Technologien ebenso nötig wie veränderte Strategien. Was auf Anwender und IT-Manager zukommt, zeigen die aktuellen Storage-Trends.

Trend 1: Die Datenberge wachsen weiter – der Datenmüll auch

Wenn die Menschen im Jahr 2020 rund 40 Zettabyte Daten produzieren, wird fast ein Viertel davon komplett nutzlos sein. Das zumindest prognostizieren die Marktforscher von IDC (Studie: Digital Universe 2012, gesponsert von EMC). Die Menge unnützer Daten wäre demnach achtmal so groß wie heute. Nach ihrer Entstehung und kurzfristigen Nutzung brauche niemand diese Daten je wieder, urteilen die Experten. Grob geschätzt entstünden also 10 Zettabyte Datenschrott, sprich 10 Billionen Gigabyte. Nach den Preiskalkulationen von IDC, denen zufolge 1 GByte Storage im Jahr 2020 etwa 20 Cent kosten soll (heute: 2 Dollar), geben die Unternehmen dann rund 20 Milliarden Dollar für die benötigten Speichersysteme aus.

Der Datenwust beinhaltet auch Dubletten, Tripletten und Quadrupletten, denn die sind im Digital Universe enthalten, aber auch vieles andere. Lieferketteninformationen beispielsweise, sobald das Gut sicher beim Kunden angekommen ist. Oder auch SMS mit Einladungen zum Mittagessen. 2020 gibt es der Studie zufolge indes weitere 33 Prozent Daten (2012: 23 Prozent), die durchaus wertvoll wären, versähe sie nur jemand mit Metadaten und analysierte sie (siehe Grafik).

Verhältnis der Daten, die mit Metadaten versehen für Big Data sinnvoll wären, zu den insgesamt vorhandenen Daten 2012
Verhältnis der Daten, die mit Metadaten versehen für Big Data sinnvoll wären, zu den insgesamt vorhandenen Daten 2012
Foto: IDC

Das war jedoch laut IDC 2012 nur bei drei Prozent dieser potenziell werthaltigen Daten der Fall. Geht man nun großzügig davon aus, dass von den heute ungetaggten, aber potenziell sinnvollen 30 Prozent (entsprechend 12 Zettabyte im Jahr 2020) weitere 7 Zettabyte getaggt und analysiert würden, blieben immer noch 5 Zettabyte zusätzlicher Datenmüll übrig, was weiteren unnütze Storage für zehn Milliarden Dollar verschlänge. Insgesamt könnte also 2020 Speicher im Wert von mehr als 30 Milliarden Dollar keinerlei vernünftigen Zweck erfüllen.
Fazit: So wie Datenerzeugung und Storage heute funktionieren, sind sie trotz allen Preisverfalls noch immer ein fast grenzenloses Umsatz-Generierungsprogramm für Hersteller von Storage-Hardware und -Software.

Trend 2: SSD und Co. – Storage ohne Festplatten wird zum Allrounder

Ob als SSD oder als reiner Flash-Speicher, der Siegeszug der Speichertechnologie ohne bewegliche Medien ist nicht mehr aufzuhalten. Inzwischen soll Flash, so verkündete jüngst der Hersteller Fusion-io, in hochskalierbaren Cloud-Rechenzentren Festplatten-Storage gleich ganz ersetzen können.
Die ioScale-Module mit je 3,2 TByte Kapazität werden in Paketen zu 100 Stück an Endkunden verkauft und direkt an den PCIe-Bus, also die Server-Infrastruktur, angehängt. Dass die Technologie weiter vordringt, belegten schon die zahlreichen SSD-Varianten und –News auf der Storage Networking World im Herbst 2012: Zu sehen gab es SSD/Flash-Storage als Tier 0, als Cache, als Basis für Grid-Storage und selbstverständlich als Speichermodul für alle möglichen Mobilgeräte.

Die Flash-Module von Fusion-io für die Direktverbindung mit PCI haben maximal 6 TByte Kapazität.
Die Flash-Module von Fusion-io für die Direktverbindung mit PCI haben maximal 6 TByte Kapazität.

Zwar erhöhen auch normale Festplatten ihre Kapazitäten laufend - derzeit kommen 4-TByte-Platten auf den Markt -, doch könnte es durchaus sein, dass sie früher oder später zumindest in großen Rechenzentren mit hohem Transaktionsaufkommen komplett von SSDs ersetzt werden. Ein Beleg für die Stärke des SSD-Trends ist auch, dass der Festplattenhersteller Seagate mit Virident jüngst einen Flash-Spezialisten gekauft hat, um gemeinsam mit ihm neue Lösungen zu entwickeln.

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