Analyse von Check Point

Die aktuell 8 größten Security-Bedrohungen

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.

7. Botnets

Auch wenn 2013 in Sachen "beste Angriffs-Innovation" ein wahrer Wettbewerb zwischen Forschern, Entwicklern und Angreifern entstehen mag - nicht zuletzt werden Cyberkriminelle auch viel Zeit darauf verwenden, das zu perfektionieren, was sie schon sehr gut beherrschen - zum Beispiel werden sie für eine hohe Verfügbarkeit und Verbreitung ihrer Botnets sorgen. Zwar waren legale Take-Downs, wie sie von Unternehmen wie Microsoft durchgeführt wurden, erfolgreich und brachten Spam- und Malware-Operationen vorübergehend zum Erliegen. Doch es wäre naiv anzunehmen, dass die Angreifer nicht das, was sie aus diesen Take-Downs gelernt haben, für die Optimierung ihrer weiteren Aktivitäten nützen würden. Botnets sind sehr präsent, und werden es bleiben.

8. "Spezielle" Malware

Woraus Angreifer außerdem gerne lernen, ist die Vorgehensweise von Forschern bei der Analyse von Malware. Als Ergebnis traten kürzlich neue Techniken auf, mit deren Hilfe die Malware-Analyse umgangen werden kann und völlig ineffizient wird. Dies ist möglich durch die Entwicklung und den Einsatz von Malware, die in keiner anderen Umgebung korrekt ausgeführt werden kann als in der, auf die sie tatsächlich abzielt. Beispiele für solche präzise ausgerichteten Attacken sind Flashback und Gauss. Beide waren darin erfolgreich, insbesondere Gauss, die Netzwerkanalysten von einer automatisierten Malware-Analyse abzuhalten. Die Malware-Spezialisten werden diese Angriffstechniken im kommenden Jahr weiter verbessern und ausbauen und ihre Schadsoftware dediziert auf bestimmte Ziele ausrichten, so dass sie z. B. nur Computer mit einer spezifischen Konfiguration angreifen wird.
Sicher ist, dass 2013 eine wahre Flut von Bedrohungen und Malware mit sich bringen wird, wobei die Angriffsvektoren von sozialen Netzwerken über mobile Endgeräte bis hin zu den Mitarbeitern selbst reichen werden. So, wie die Security für Rechner und Betriebssysteme weiter verbessert werden wird, so werden sich auch die Techniken von Cyberkriminellen verbessern, mit denen sie dann die neuen Verteidigungsmaßnahmen umgehen werden. Alles in allem Grund genug, geeignete Security-Maßnahmen in 2013 nicht nur als guten Vorsatz, sondern als wichtige Grundlage für ein erfolgreiches Geschäftsjahr zu sehen. (rw)

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