Vergleichstest

Die besten Farblaserdrucker

Ines Walke-Chomjakov kümmert sich um alles Wissenswerte zu IT-Peripheriegeräten. Zu ihren Spezialgebieten gehören Drucker und 3D-Druck. Weitere Themenbereiche sind Displays und kommende Technologien wie selbstfahrende Autos.
Farblaserdrucker sind kompakt und günstig geworden. PC-WELT testet zehn aktuelle Einstiegsmodelle auf Tempo, Druckqualität, Folgekosten und Lärm.

Farblaserdrucker sind kompakt und günstig geworden. PC-WELT testet zehn aktuelle Einstiegsmodelle auf Tempo, Druckqualität, Folgekosten und Lärm.
von Ines Walke-Chomjakov, PC-Welt

Farblaser im Vergleich: Die besten Drucker aus den Tests der PC-WELT.
Farblaser im Vergleich: Die besten Drucker aus den Tests der PC-WELT.

Das Vorurteil, dass Farblaserdrucker für den Schreibtisch zu groß sind, stimmt nicht mehr. Denn die Hersteller haben es inzwischen geschafft, die Vierfarbdruckwerke so kompakt zu bauen, dass sich die Drucker durchaus zu Hause aufstellen lassen. Sie sind ideal, wenn neben einem hohen Seitenausstoß an Schwarzweiß-Textdruck auch gelegentlich mal Farbiges aufs Papier kommen soll. Erschwinglich sind die Farblaserdrucker auch geworden. Doch der Anschaffungspreis ist nicht allein entscheidend. Vielmehr klärt der Test, welche Leistung Sie für Ihr Geld erhalten und welche Folgekosten jeweils auf Sie zukommen.

Geschwindigkeit: Auf die Drucktechnik kommt es an

Wer sich einen Laserdrucker anschafft, will seine Ausdrucke schnell in Händen halten. Beim Schwarzweiß-Druck sind die Farbgeräte so fix wie ihre Schwarzweiß-Kollegen. Texte gaben der Oki C110 und der Epson Aculaser C1600 mit am schnellsten aus. Dass diese Geräte ähnlich abschnitten, ist kein Wunder. Denn in den Gehäusen stecken baugleiche Druckwerke von Konica Minolta. Sie arbeiten wie der HP Laserjet Pro CP1025nw und der Canon I-Sensys LBP7018C mit Multi-Pass-Drucktechnik. Die übrigen Testkandidaten setzen auf das Single-Pass-Verfahren. Beim aufwendigeren Farbdruck kommt es neben der Drucktechnik aber vor allem darauf an, wie schnell der Drucker die Daten aufbereitet. So genannte GDI (Graphics Device Interface)-Geräte nutzen dazu den angeschlossenen Computer.

Alternativ verarbeiten Farblaserdrucker die Daten mit Hilfe der Druckersprachen PCL (Printer Command Language) oder PS (Postscript). Das geht insbesondere bei PS-Druckern und Farbdokumenten schon einmal zu Lasten der Geschwindigkeit, wie der Test zeigt.

Qualität bei Text und in Farbe

Die Stärke der Farblaserdrucker liegt in der Qualität des Textdrucks. Hier sind Unterschiede nur klar nachzuweisen, wenn man Hilfsmittel wie eine hoch auflösende Kamera nutzt. So lassen sich winzige Teilbereiche einer gedruckten Seite so stark vergrößern, dass Schwächen sichtbar werden. Im Test sind die Modelle Oki C321dn sowie HP Laserjet Pro CP1525nw dank scharfer Buchstaben aufgefallen. Dagegen platziert etwa der Drucker Oki C110 um die Buchstaben Tonerspritzer.

Beim Farbdruck produzierten die Testkandidaten oft zu dunkle Farben. Das stört bei Ausdrucken von Präsentationen oder Internetseiten weniger. Fotos büßen dann aber leicht Details ein. Doch meist lassen sich die Farben in den Druckeinstellungen direkt im Treiber oder per Hilfsprogramm aufhellen. Bei den Geräten von Oki und Epson war ab Werk in den Treibern die "Farbverbesserung" aktiviert. Wurde die abgeschaltet, waren die Ausdrucke deutlich dunkler.

Eine weitere Hürde: Größere Farbflächen. Die Geräte Epson Aculaser C1600 und Oki C110 produzierten hier im Test Streifen oder kleine Flecken. Homogene Flächen gelangen dagegen den Druckern von Canon und HP. Letztere Farblaser erreichten zudem gute Ergebnisse in der Farbtreue. Hier überzeugt auch der Ricoh Aficio SP C240DN.

Folgekosten: Farbseiten oft teurer als bei Tintendruck

Hartnäckig hält sich die Meinung, Laserdrucker seien im Unterhalt viel günstiger als Tintenstrahlgeräte. Im Test bestätigte sich das nicht. Bei den untersuchten Farblaserdruckern kostet die Schwarzweiß-Seite zwischen 3,0 und 5,2 Cent. Das ist absolut vergleichbar mit den reinen Schwarzweiß-Laserdruckern. Eine Farbseite kommt auf 11,7 bis 19,2 Cent. Solche Preise können Tintenstrahl-Multifunktionsgeräte nicht selten unterbieten.

Bei Ersatz der Tonerkartuschen wird es teuer. Allerdings reicht gerade bei Farblaserdruckern weniger Farbdeckung oft aus. Mit der Einstellung „Tonersparmodus“ im Treiber lässt sich daher tatsächlich viel Geld sparen. Doch nicht jedes Gerät im Testfeld bringt diese Einstellung mit. HP etwa verzichtet beim Laserjet Pro CP1025nw darauf.

Gute bis befriedigende Noten gibt es für den Stromverbrauch. Allerdings ziehen die Drucker Oki C321dn und Canon I-Sensys LBP7018C auch ausgeschaltet noch Strom. Beim Stromverbrauch im Energiesparmodus setzt der Canon-Farblaserdrucker dagegen den Bestwert: Unter den gemessenen 1,0 Watt bleibt kein anderes Testgerät.

Betriebsgeräusch: Keine Leisetreter

Wenn der Farblaserdrucker auf dem Schreibtisch stehen muss, sollte er möglichst leise arbeiten. Die geräuschärmsten Drucker im Testfeld stammen von HP: Unter die gemessenen 10 Sone im Betrieb und 0,1 Sone im Ruhemodus des Modells Laserjet Pro CP1525nw kommt kein Drucker. Als größter Lärmmacher erwies sich der Oki C110 in der Messkammer: Er produzierte im Betrieb 21 Sone, was sehr laut ist. Auch im Leerlauf kam er mit einem vernehmbaren Brummen nicht unter 2,0 Sone. Wie dämmend sich schon eine kleine Abdeckung der Papierzufuhr auswirkt, zeigt sich am Epson-Drucker im Testfeld. Eigentlich baugleich mit dem Oki-Gerät, senkt das kleine Bauteil das Betriebsgeräusch auf 14 Sone - eine merkliche Verbesserung.

Fazit: Farblaser sind alltagstauglich, aber keine Fotospezialisten

Die getesteten Farblaser sind fit für den Druckalltag. Bei Texten gibt es wenig zu kritisieren. Der Farbdruck ist solide, solange es sich nicht um Fotos handelt. Hier liefern Tintenstrahldrucker weiterhin eine bessere Qualität. Farblaser können zudem nicht randlos drucken oder mit Fotopapieren umgehen. Allerdings altert Toner nicht. Das ist von Vorteil, wenn Sie unregelmäßig drucken. Denn die Druckqualität bleibt konstant.

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